07.05.2013

The Bobs: Reporter ohne Grenzen-Award geht nach Togo

Die togolesische Journalistin Fabbi Kouassi gewinnt mit ihrem Blog den „Reporter ohne Grenzen-Award“ 2013. Dieser wird im Rahmen des Wettbewerbs „The Bobs – Best of Online Activism“ verliehen, den die Deutsche Welle seit 2005 jährlich ausrichtet. Der Wettbewerb soll die Vielfalt und das Engagement der internationalen Blogosphäre unterstützen. Den "Reporter ohne Grenzen-Award" vergaben wir in Zusammenarbeit mit "The Bobs". Er zeichnet Blogger aus, die sich in herausragender Weise für freie Meinungsäußerung im Internet und gegen Zensur jeglicher Art einsetzen.

Die junge Menschenrechtsaktivistin Fabbi Kouassi schreibt auf Fabbikouassi’s Blog  über brisante Themen, die in den Medien ihres autokratisch regierten Landes verschwiegen werden und die auch in der Öffentlichkeit anderer Länder nur wenig Gehör bekommen: Die alltägliche Gewalt, die Gefahren für Journalisten und die ständige Angst vor der Brutalität und Unterdrückung der Polizei. Erst kürzlich zeigte die Polizei wieder ihr gewalttätiges Gesicht gegenüber Journalisten, als sie diese mit Tränengas davon abhielt, gegen ein neues Mediengesetz zu demonstrieren. Mit ihren Themen begibt sich die Bloggerin selbst in ständige Lebensgefahr. Der Preis würdigt ihr besonderes Engagement für freie Meinungsäußerung in einem Land, das trotz aller Missstände oft vergessen wird – wie auch viele andere Regionen in Afrika.

Für den „Reporter ohne Grenzen-Award“ standen in diesem Jahr 14 Blogs in 14 verschiedenen Wettbewerbssprachen im Finale. Insgesamt waren für „The Bobs“ über 4.200 Wettbewerbs-Vorschläge eingegangen. Eine internationale 15-köpfige Jury hat am vergangenen Wochenende die Gewinner festgelegt. Preisträger des „Best Blog Award“ ist Li Chengpeng, einer der bekanntesten Blogger, Autoren und Gesellschaftskritiker Chinas. In den anderen Kategorien vergab sie Preise unter anderem nach Marokko, Bangladesch und für ein internationales Kollektiv. Der Publikumspreis für den „Reporter ohne Grenzen Award“ geht an Kambiz Hosseini, der in seinem Podcast wöchentlich die Menschenrechtslage im Iran diskutiert.  Insgesamt sind über 90.000 Online-Stimmen für den Wettbewerb eingegangen.

Die Auszeichnungen in den sechs Hauptkategorien werden am 18. Juni 2013 auf dem Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn übergeben. Heute wird zudem die kubanische Bloggerin Yoani Sánchez ihren Preis bei der Berliner Internetkonferenz re:publica entgegennehmen: Sie gewann mit Generación Y bereits 2008 den „Best Blog Award“ sowie den Publikumspreis des „Reporter ohne Grenzen-Award“, durfte aber erst im vergangenen Monat aus Kuba ausreisen.
 
Im letzten Jahr fiel die Wahl der Jury für den „Reporter ohne Grenzen-Award“ auf den bengalischen Blogger Abu Sufian, der gegen Korruption und die Willkür der Gerichte kämpft. Der Publikumspreis ging an den Blog Invisible Tibet, in dem Tsering Woeser von Peking aus über Menschenrechtsverletzungen in Tibet berichtet.


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