Sudan 12.08.2010

Trotz Zensurstopp keine Besserung der Lage der Medien in Sicht

Mit Skepsis nimmt Reporter ohne Grenzen (ROG) die Ankündigung des sudanesischen nationalen Geheimdienstes (NISS) zur Kenntnis, die direkte Zensur der Tageszeitungen aufzuheben. „Die Zensur mag vorübergehend aufgehoben werden, aber vieles deutet darauf hin, dass sich im Land nichts ändern wird. Journalisten werden auch weiterhin nicht ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen können“, so ROG. Das gelte insbesondere für brisante politische Themen wie Autonomiebestrebungen im Süden des nordostafrikanischen Landes.

 

ROG bezweifelt, ob den Ankündigungen der Behörde auch Taten folgen und die Zensur dauerhaft ausgesetzt wird. So forderte der Sprecher des NISS Journalisten auf, trotz größerer Freiheit weiterhin verantwortungsbewusst zu handeln und sich selbst einer Zensur zu unterlegen, wenn ihre Berichterstattung die nationale Einheit gefährde. Der Sprecher machte außerdem deutlich, dass die Behörden das Recht hätten, die Zensurmaßnahmen jederzeit wieder einzuführen, wenn die Sicherheit im Land durch Zeitungsartikel gefährdet sei.

 

Lesen Sie hier die ausführliche Pressemitteilung (Englisch):




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