17.07.2008

Update: Win Tin im Krankenhaus behandelt

Reporter ohne Grenzen ist erleichtert, dass der bekannte burmesische Journalist Win Tin im Krankenhaus behandelt werden durfte. Ein Freund, der ihn alle zwei Wochen besucht, berichtet, Win Tin habe eine Bronchitis.

Reporter ohne Grenzen fordert weiterhin die Freilassung Win Tins. Der 78-Jährige sitzt seit dem 4. Juli 1989 im Insein-Gefängnis in Rangun. Er war wegen „Propaganda gegen die Regierung“ zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.

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Pressemeldung vom 30.6.2008


Gesundheitszustand von Win Tin verschlechtert sich nach 19 Jahren Haft zusehends
  

Reporter ohne Grenzen und die „Burma Media Association“ (BMA) fordern die umgehende Freilassung des seit 1989 inhaftierten Journalisten Win Tin. Sein Gesundheitszustand hat sich in den vergangenen Tagen stark verschlechtert.

 

Der 78-Jährige hat ein Lungenleiden. Wiederkehrende Asthmaanfälle halten ihn vom Schlafen und regelmäßigen Essen ab. Ein Verwandter berichtete nach einem kürzlichen Besuch, Win Tin sei schwach und abgemagert.

 

 „Win Tin braucht medizinische Versorgung. Er muss so schnell wie möglich in ein Krankenhaus verlegt werden“, fordern Reporter ohne Grenzen und BMA angesichts des alarmierenden Gesundheitszustandes des Journalisten. Am 4. Juli vor 19 Jahren wurde Win Tin vom burmesischen Militär verhaftet.

 

Die Militärjunta hatte zwar dem Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) versprochen, den Journalisten früher aus der Haft zu entlassen. Doch seit 2007 lehnen der für Gefängnisse zuständige Generaldirektor und der Leiter der Insein-Haftanstalt eine frühzeitige Entlassung mit der Begründung ab, der Gefangene hätte sich geweigert, zu arbeiten. Seit 2006 durfte ihn auch das IKRK nicht mehr besuchen.

 

Obwohl sein Ruf ihm zu einer besseren Behandlung im Gefängnis verhalf, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zunehmend. Er litt mehrmals an Herzproblemen und hat hohen Blutdruck. Im Januar 2008 musste er sich einer Operation wegen eines sehr schmerzhaften Eingeweidebruchs unterziehen. Nur wenige Tage nach dem Eingriff wurde er wieder in seine Zelle im Insein-Gefängnis verlegt.

 

Win Tin wurde vorwiegend wegen „regierungsfeindlicher Propaganda“ zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Zur Zeit befinden sich mindestens zehn Journalisten und ein Blogger in Burma hinter Gittern - dem Land, das auf Platz 164 der Rangliste der Pressefreiheit 2007 liegt.

 

Unterzeichnen Sie die Petition für die Freilassung Win Tins Opens internal link in current window.

 

Weitere Informationen:

Katrin Evers

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Fon +49-30-6158585 – Fax +49-30-6145649

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