Irak 03.08.2005

US-amerikanischer Journalist im Irak getötet

Der Journalist Steven Vincent wurde gestern in der Stadt Basra im Südirak entführt und erschossen. Seine Übersetzerin wurde durch zwei Kugeln schwer verletzt. Reporter ohne Grenzen fordert die US-amerikanischen und britischen Streitkräfte auf, eine gründliche Untersuchung der Tatumstände einzuleiten.

„Der Tod von Steven Vincent zeigt erneut, wie hoch der Preis ist, den Journalisten für ihre Arbeit im Irak derzeit bezahlen“, sagte Reporter ohne Grenzen. „Es ist erschreckend, dass Aufständische zu derartigen Gewalttaten gegen Journalisten bereit sind, die lediglich berichten und nichts weiter mit sich führen als ihr Notebook und ihren Stift“.

Vincent schrieb unter anderem für die New York Times, das Wall Street Journal und den Christian Science Monitor. Er veröffentlichte vor kurzem ein Buch über den Irakkrieg mit dem Titel „Die rote Zone“. Seit Monaten hielt sich der engagierte Journalist wegen seiner Recherchen für ein weiteres Buch über die Stadt Basra und das Leben im Nachkriegsirak in dem Land auf. Seine irakische Übersetzerin wurde durch zwei Kugeln getroffen. Sie liegt derzeit im Krankenhaus. Beide wurden in derselben Straße gefunden.

Seit Kriegsbeginn kamen im Irak 64 Journalisten und Medienmitarbeiter ums Leben. Davon waren 14 ausländische Reporter. Der Tod von Steven Vincent erinnert an die Hinrichtung von Enzo Baldoni, einem italienischen Journalisten, der im vergangenen Jahr entführt und am 27. August 2004 getötet wurde.

Weitere Informationen
Reporter ohne Grenzen - Elke Schäfter
Tel: 030 - 615 85 85
presse@reporter-ohne-grenzen.de

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