Indien 05.09.2002

Uttar Pradesh: Journalist von Unbekannten erschossen

 

Reporter ohne Grenzen fordert in einem Brief an den Gouverneur des
indischen Bundesstaates Uttar Pradesh Vishnu Kant Shastri, den Mord an dem
Journalisten Paritosh Pandey unverzüglich aufzuklären und die Täter
zu bestrafen. Der Journalist ist am 14. April in seinem Heimatort Lucknow
von Unbekannten ermordet worden. "Der Tod von Pandey steht offenbar im
Zusammenhang mit seiner Recherche über organisiertes Verbrechen. Gehen die
Täter straflos aus, löst das weitere Verunsicherung und Angst bei Kollegen
in der Region aus", erklärt Robert Ménard, Generalsekretär der
internationalen Menschenrechtsorganisation zum Schutz der Pressefreiheit,
in Paris.

Der 32-Jährige arbeitete als Reporter für die lokale Tageszeitung
Jansatta Express. Er veröffentlichte Artikel über kriminelle
Machenschaften in der Stadt Lucknow, im Bundesstaat Uttar Pradesh. Am Abend
des 14. April wurde Paritosh Pandey bei sich Zuhause von mehreren
Unbekannten überfallen und mit fünf Kopfschüssen getötet. Die unbekannten
Täter flüchteten. Seine Frau und seine Tochter waren nicht im Haus, als der
Mord begangen wurde. Kollegen und Familienangehörige sind überzeugt, dass
die Ermordung von Paritosh Pandey in Verbindung zu seinen Artikeln über die
Mafia steht. Auch die örtliche Polizei schloss einen Zusammenhang nicht
aus.

Nachdem Kollegen des Journalisten von dem kaltblütigen Mord erfahren
hatten, zogen sie zur Polizeistation in Lucknow. Dort beschuldigten sie die
Polizei, die Ermittlungen nicht ernsthaft genug zu führen und forderten
eine schnelle Aufklärung der Tat. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem ein
Journalist durch einen Schlag auf den Kopf verletzt wurde. Der Gouverneur,
Vishnu Kant Shastri, will in den nächsten Tagen die ersten Ergebnisse der
Untersuchung bekannt geben.

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