Irak 11.10.2006

Zwei Morde, eine Entführung, eine Verhaftung

Foto: AP
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Die Gewalt gegenüber Journalisten im Irak hält an: Während der vergangenen Woche wurden zwei Medienassistenten ermordet und ein Kameramann verhaftet. Erst jetzt wurde die Entführung eines Radio-Moderators im Juli bekannt.

„Irakische Journalisten finden trotz der schrecklichen Situation, mit der sie konfrontiert sind, immer noch die Kraft, ihren Beruf auszuüben“, so Reporter ohne Grenzen. „Die Angriffe auf die Pressefreiheit im Irak gehen jedoch unvermindert weiter. Wir fordern die Behörden auf, alles zu tun, um Medienleute zu schützen.“

Hamad Ibrahim, ein Fahrer des Satelliten-Senders „Al-Iraqiya“ wurde am 3. Oktober Mosul getötet, als sein Wagen von Unbekannten beschossen wurde.

Jassim Aarif Hassan, Mitarbeiter des Fernsehsenders „Al-Charkiya“, wurde am 7. Oktober im Westen von Baghdad erschossen.

Wie ROG erst diese Woche erfuhr, wurde Mohammed Abderrahman, 55, Radiomoderator des Senders „Dajla“ bereits Mitte Juli entführt. Es gibt bisher keine Nachricht von ihm. Nachdem er Morddrohungen erhalten hatte, war er umgezogen. Unter Saddam Hussein hatte er für „Radio Baghdad“ und den Radiosender „Sawt Al Jamahir“ gearbeitet.

Omar Mohammed Fakhri, Kameramann des Fernsehsenders „Al Rafiden TV“ wurde am 8. Oktober auf einer Beerdigung in Baghdad festgenommen, weil er einen Streit zwischen einer irakischen Militärpatrouille und Familienmitgliedern des Toten gefilmt hatte. Er hatte auch ein Interview aufgenommen, indem die Familie die irakische Armee für den Tod ihres Angehörigen verantwortlich macht. Fakhris Material wurde konfisziert. Er ist noch immer nicht auf freiem Fuß.

Insgesamt wurden 109 Journalisten seit dem Beginn des Irakkrieges im Jahr 2003 getötet. Vier befinden sich in der Gewalt von Geiselnehmern.


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