Afghanistan 11.01.2010

Zweiter Journalist innerhalb von zehn Tagen getötet

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über den Tod des britischen Journalisten Rupert Hamer bei einer Explosion im Südwesten Afghanistans am 10. Januar. Hamer hatte mit seinem Kollegen, dem Fotografen Philip Coburn, in einem US-Militärfahrzeug gesessen, als dieses über einen Sprengsatz fuhr. Die Explosion ereignete sich nahe der Stadt Nawa in der Provinz Helmand.

Ein US-amerikanischer und ein afghanischer Soldat kamen bei der Detonation ebenfalls ums Leben. Coburn und vier US-Soldaten erlitten schwere Verletzungen. Der dreifache Vater Hamer (39), der als Korrespondent für den Sunday Mirror arbeitete, war gemeinsam mit dem 43-jährigen Coburn bei der US-Marineinfanterie „eingebettet“.

Nach dem Tod der kanadischen Reporterin Michelle Lang am 30. Dezember 2009 ist Hamer der zweite Journalist innerhalb von zehn Tagen, der bei seiner Arbeit in Afghanistan getötet wurde. Lang starb unter ähnlichen Umständen im Einsatz für den Calgary Herald.

„Die Rückkehr rücksichtsloser Gewalt, zu deren Opfern Journalisten zählen, stellt eine der Hauptgefahren für Medien in Afghanistan dar“, so ROG. „Hamers tragischer Tod erinnert daran, dass Journalisten jeden Tag ihr Leben riskieren, um über Geschehnisse zu berichten. ‚Eingebettet’ zu sein ist – trotz aller Gefahren – eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten, um über den Krieg in Afghanistan aus nächster Nähe zu berichten.“

Seit dem 11. September 2001 wurden zwölf ausländische und acht einheimische Journalisten in Afghanistan getötet.

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