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Russland

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 164 von 180
Russland 05.10.2019

#FreeThemAll: Swetlana Prokopjewa

Stadtaufnahme Archangelsk
Archangelsk © dpa

Seit Monaten wird in Russland bereits gegen Swetlana Prokopjewa ermittelt: Nun wurde die Radiojournalistin wegen der „Rechtfertigung von Terrorismus“ angeklagt. Sollte Prokopjewa für schuldig befunden werden, könnte sie zu einer Haftstrafe von bis zu sieben Jahren verurteilt werden. Nach einem Anschlag auf ein Büro des Inlandsgeheimdienstes FSB in der nordrussischen Stadt Archangelsk hatte die Journalistin im November 2018 in einem Kommentar geschrieben, dass die russische Regierung dieser Art des politischen Aktivismus durch ihre repressive Politik Vorschub leiste. Bei dem Attentat hatte sich ein 17-Jähriger selbst in die Luft gesprengt.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilte die Anklage gegen Prokopjewa scharf. Johann Bihr, Chef der Sektion für Osteuropa und Zentralasien, nannte das Vorgehen der russischen Behörden „erschreckend“ und verwies darauf, dass die Journalistin „lediglich ihren Job gemacht“ habe. Er rief Journalistinnen und Journalisten im In- und Ausland dazu auf, sich so lange für Prokopjewa stark zu machen, bis die Anklage fallen gelassen würde.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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