Serbien 30.07.2008

Journalist von Polizei verprügelt

 Reporter ohne Grenzen verurteilt erneut die Gewalt gegen Journalisten während der Demonstrationen gegen die Festnahme von Ex-Serbenführer Karadzic. Polizisten verprügelten am 29. Juli Milos Djorelijevski, Reporter der Nachrichtenagentur „BETA“. Weitere Beamten ließen ihn nicht in die Notaufnahme eines Krankenhauses und schlugen ihn ebenfalls. Reporter ohne Grenzen (ROG) bezeichnete die Übergriffe als „empörend“ und „inakzeptabel“. „Journalisten nehmen an den Demonstrationen nicht teil, von denen sie berichten“, so ROG. „Eine freie Berichterstattung muss garantiert sein. Die nationale und internationale Presse darf so nicht behandelt werden.“

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Pressemeldung vom 28.07.2008


Kameramann bei Demonstrationen schwer verletzt


In der Nacht vom 24. auf den 25. Juli wurde Bosko Brankovic, Kameramann des serbischen Fernsehsenders „B92 TV“, von Anhängern des ehemaligen Serbenführers Radovan Karadzic schwer verletzt. Brankovic berichtete von Demonstrationen gegen die Festnahme Karadzics, der wegen Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt ist.

Brankovic wurde attackiert, als er den Übergriff von Demonstranten auf den „FoNet News“ Fotografen Zoran Jovanovic filmte. Die Angreifer brachen Brankovic ein Bein, verursachten Kreuzbandrisse an dessen Knie und zerstörten seine Kamera. Die anwesende Polizei griff nicht ein.

„Wir fordern die serbischen Behörden auf, diese Gewalt gegen Medienleute zu untersuchen. Die Täter müssen gefasst und bestraft werden,“ sagt Reporter ohne Grenzen. „Zudem verurteilen wir das Nichtstun der Polizei.“

Bereits am Abend zuvor war Brankovic unter ähnlichen Umständen angegriffen worden. Weitere Demonstranten schlugen eine Reporterin von der Nachrichtenagentur „Srna“ mehrmals auf den Kopf. Beim Versuch ihr zu helfen, wurde ein Kollege von „BN Television“ ebenfalls verletzt.




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