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Somalia

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 141 von 180
Somalia 04.12.2009

Dritter Journalist erliegt Verletzungen nach Selbstmordanschlag

Nach Angaben der "National Union of Somali Journalists" (NUSOJ) wurde bei dem Selbstmordanschlag in Mogadischu ein dritter Journalist getötet. Yaasir Mario, ein freier Kameramann, starb noch am selben Abend im Medina Krankenhaus an den Folgen seiner Verletzungen.

Zu den Journalisten, die bei dem Anschlag verletzt wurden, gehören Mohamed Aweys Mudey, ein Reporter von Somaliweyn Radio; der Journalist Abdulkadir Omar Abdulle von Universal TV; Mohamed Abdi Hussein der als Reporter für Hurmo Radio arbeitet; Universal TV-Kameramann Khalid Maki Banadir; und Omar Faruk, ein Fotograf für die Nachrichtenagentur Reuters.

Die islamistischen Aufständischen der Al-Shabaab Miliz und der Hezb-al-Islam-Gruppe bestritten unterdessen, für den Anschlag verantwortlich zu sein.

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03.12.2009

Mindestens zwei Journalisten bei Selbstmordanschlag getötet

Mit Bestürzung reagiert Reporter ohne Grenzen (ROG) auf den heutigen Selbstmordanschlag in einem Hotel in Mogadischu. Unter den mehr als ein Dutzend Opfern sind zwei Journalisten, drei Regierungsminister und neun Studenten. „Wir verurteilen diesen Angriff aufs Äußerste und fordern alle Konfliktparteien in Somalia dazu auf, diese Gewalt zu ächten“, so ROG. „Journalisten, die über das politische Chaos in Somalia zu berichten versuchen, leben in einem Albtraum. Die blinde Gewalt muss aufhören.“

Die beiden getöteten Journalisten sind Mohamed Amin Adan Abdulle, Reporter des Senders Radio Shabelle, und der Kameramann Hassan Zubeyr Haji Hassan, der für den arabischen TV-Sender Al Arabiya arbeitete. Sie starben während der Detonation im Shamo Hotel in einem als „Kilometer 5“ bekannten Stadtbezirk an einer der Hauptstraßen Mogadischus.

Die Explosion ereignete sich während einer Abschlussfeier für Absolventen der Benadir-Universität. Mindestens sieben weitere Journalisten wurden verletzt. Die Zahl der Toten und Verwundeten konnte noch nicht endgültig ermittelt werden.

Drei Minister der Übergangsregierung wurden ebenfalls getötet während ein Vierter, der Sportminister, schwer verletzt wurde. Als früherer Journalist gehört er zu den Gründungsmitgliedern der „National Union of Somali Journalists“ (NUSOJ). Sein Zustand ist kritisch.

Nach Informationen von ROG wurden bei dem Anschlag zudem mindestens sieben weitere Journalisten verletzt, unter ihnen Agence-France-Presse-Fotograf Mohamed Dahir.

Bisher hat sich keine Gruppe zu der Tat bekannt. Weithin wird jedoch die islamistische Miliz Al-Shabaab verdächtigt. Ein Hotelangestellter berichtete, dass einer der Studenten, der an der Zeremonie teilgenommen hatte, eine Weste mit Sprengstoff detonieren ließ, die er trug.

„Wir können mit diesem Ausmaß an Gewalt nicht mehr umgehen“, so ein ehemaliger „Radio Shabelle“-Journalist in Mogadischu gegenüber ROG. „Die meisten meiner Kollegen wollen jetzt aufhören zu arbeiten, weil es ihnen zu gefährlich wird.“

Radio Shabelle gilt als das renommierteste private Radio der somalischen Hauptstadt und ist unter den Medien des Landes am häufigsten Ziel von Anschlägen. Mukhtar Mohamed Hirabe, der Leiter des Radiosenders, starb am 7. Juni auf dem Weg zur Arbeit durch vier Schüsse in den Kopf. Zuvor waren bereits zwei seiner Angestellten getötet worden. Hirabes Vorgänger, Bashir Nur Gedi, wurde im Jahr 2007 ermordet.

Mit bisher acht getöteten Journalisten im Jahr 2009 ist Somalia derzeit das zweitgefährlichste Land für Journalisten, nach den Philippinen.

Somalia rangiert auf der aktuellen ROG-Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 164 von 175.

 

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