Reporter ohne Grenzen (RSF) und mehr als 50 Organisationen fordern die Bundesregierung auf, gefährdete Afghaninnen und Afghanen mit deutscher Aufnahmezusage zu schützen. In einem offenen Brief appellieren sie an Außenminister Johann Wadephul und Innenminister Alexander Dobrindt, sofort zu handeln, „bevor es für viele Betroffene zu spät ist“. In Pakistan warten mehr als 2000 Betroffene auf ihre Ausreise nach Deutschland, darunter auch Medienschaffende. Die pakistanischen Behörden haben angefangen, sie nach Afghanistan abzuschieben. Unter ihnen sind ein Journalist und seine Verwandten, deren Fälle RSF im Bundesaufnahmeprogramm eingereicht hatte.
„Deutschland trägt eine besondere Verantwortung gegenüber den Menschen, die uns vertraut haben und deren Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sie in Afghanistan nun zur Zielscheibe macht“, heißt es in dem Brief.
Die Taliban gehören zu den größten Feinden der Pressefreiheit weltweit. Die islamistische Terrorgruppe droht und verfolgt Medienschaffende, durchsucht Redaktionen, zensiert Berichte, verdrängt Journalistinnen aus der Medienlandschaft und inhaftiert unliebsame Reporter. Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Afghanistan auf Platz 175 von 180 Staaten.
Afghanistan
Gefährdete Afghanen endlich schützen

Ein Taliban-Kämpfer in der Nähe des Grenzübergangs Torkham im August 2024.
Betreff: Sofortige Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Afghaninnen und Afghanen mit
Aufnahmezusage für Deutschland