Der 37-jährige französische Fotojournalist Antoni Lallican ist am 3. Oktober 2025 während eines journalistischen Einsatzes im Ukraine-Krieg getötet worden. Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurde der Fotograf in dem Dorf Komyschuwacha in der hart umkämpften Region Donezk durch den Angriff einer russischen Drohne tödlich verletzt – rund 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt. Zugleich wurde der ukrainische Fotograf Heorhij Iwantschenko schwer verwundet. Er befindet sich nach einer Beinamputation weiterhin in ärztlicher Behandlung. Reporter ohne Grenzen (RSF) trauert um Antoni Lallican und erinnert an die Medienschaffenden, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im journalistischen Einsatz getötet worden sind.
„Antoni Lallican starb bei der Ausübung seines Berufs, während er die grausamen Folgen des Kriegs in der Ukraine dokumentierte. Sein Tod muss vollständig und transparent aufgeklärt werden“, sagt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. „Journalistinnen und Journalisten in Kriegsgebieten – insbesondere in Hochrisikogebieten wie dem Donbass – müssen besser geschützt werden. Streitkräfte sind verpflichtet, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, das Medienschaffende ausdrücklich schützt.“
Lallican berichtete seit 2022 über Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und war auch in Krisengebieten wie Syrien, Haiti und dem Libanon im journalistischen Einsatz. Als freier Fotojournalist arbeitete er für zahlreiche französische Medien – darunter Mediapart, Le Monde, Le Figaro, Libération and Paris Match – sowie für deutsche Medien wie Der Spiegel, FAZ und Die Welt.
Die französische Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, eine Ermittlung wegen Kriegsverbrechen eingeleitet zu haben. Auch ukrainische Behörden untersuchen den Todesfall.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind 14 Medienschaffende im journalistischen Einsatz während ihrer Arbeit getötet worden. Auf der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit belegt die Ukraine Platz 62.
