Russland

Kreml erklärt neben RSF jetzt auch Correctiv zur "unerwünschten Organisation"

Kreml erklärt neben RSF jetzt auch Correctiv zur "unerwünschten Organisation"
picture alliance / dts-Agentur

Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt die Entscheidung der russischen Generalstaatsanwaltschaft, das deutsche Recherchenetzwerk Correctiv zur „unerwünschten ausländischen Organisation“ zu erklären. Erst im August 2025 wurde auch RSF selbst auf diese Liste gesetzt, und am 16. Oktober auch der von RSF mitgegründete JX Fund.

„Mit der Einstufung von Correctiv zur „unerwünschten Organisation“ kriminalisiert die russische Regierung ein deutsches Medienhaus. Das ist eine erneute Eskalation im Versuch, das Recht der Bevölkerung auf freie Information auszuheben“, sagt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. „Doch wie schon im Fall von RSF wird auch dieser Schritt kritische Recherche nicht zum Schweigen bringen.“

Die Einstufung bedeutet: Jede Form der Zusammenarbeit mit Correctiv – sogar das Teilen oder Kommentieren von Inhalten in sozialen Medien – kann für Menschen in Russland strafbar sein. Das Gesetz ist bewusst vage gehalten und dient als Instrument maximaler Einschüchterung. Mehr als 250 internationale Medien und Organisationen stehen inzwischen auf dieser Liste.

RSF fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Repressionen gegen unabhängige Medien in Russland klar zu benennen und Exiljournalismus stärker zu unterstützen. Die Kriminalisierung von Correctiv zeigt erneut, wie weit der Kreml bereit ist zu gehen, um kritische Recherchen zu russischer Einflussnahme, Desinformation und Kriegsverbrechen zu unterdrücken.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit belegt Russland den Platz 171 von 180.

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