In eigener Sache

Christian Mihr wird Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen (RSF Deutschland)

Christian Mihr wird Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen (RSF Deutschland)
© Martin von den Driesch
Christian Mihr wird neuer Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen

Er ist eine der wichtigsten Stimmen im Kampf für die Presse- und Informationsfreiheit in Deutschland: Nun kehrt Christian Mihr als Geschäftsführer zu Reporter ohne Grenzen (RSF Deutschland) zurück. Ab März 2026 wird Mihr als Geschäftsführer für Politik und Strategie die Leitung gemeinsam mit dem Kaufmännischen Geschäftsführer Dr. Maik Thieme übernehmen. Mihr folgt damit auf Anja Osterhaus, die die Organisation zum Ende des Jahres verlässt.

„Christian Mihr zählt zu den profundesten Kennern, wenn es darum geht, die vielfältigen Angriffe auf die Pressefreiheit in Deutschland und weltweit abzuwehren, und er weiß um die Herausforderungen, die dabei vor uns liegen“, so Vorstandssprecherin Tamina Kutscher. „In einer Zeit, in der die freie Presse von vielen Seiten immer stärker unter Druck gerät, freuen wir uns, dass wir ihn für unsere gemeinsame Sache wiedergewinnen konnten.“

Mihr hatte die Berliner Geschäftsstelle von Reporter ohne Grenzen bereits von 2012 bis 2023 geleitet und war anschließend als Mitglied der Geschäftsleitung für Human Rights Impact und Stellvertretender Generalsekretär zu Amnesty International Deutschland gewechselt. In dieser Rolle verantwortet er derzeit unter anderem verschiedene Transformationsprozesse der Kommunikations- und Kampagnenarbeit von Amnesty International Deutschland. 

„Christian Mihr hat in seiner ersten Amtszeit bei RSF Deutschland unsere Organisation entscheidend geprägt und zur wichtigsten Stimme der Zivilgesellschaft in Sachen Pressefreiheit gemacht“, so Martin Kaul, ebenfalls Vorstandssprecher. „Heute sind die gesellschaftlichen Herausforderungen noch größer als zuvor.“

„Ich freue mich sehr darauf, bei Reporter ohne Grenzen ein stark aufgestelltes Team übernehmen zu können und danke Anja Osterhaus sehr für ihre wichtige Arbeit bei RSF“, erklärt Christian Mihr. „Wir erleben eine Zeit, in der die Pressefreiheit nicht nur in Diktaturen und Kriegsgebieten bedroht ist, sondern zunehmend auch in westlichen Demokratien unter Druck gerät. Gleichzeitig wird unabhängiger Journalismus nicht mehr nur durch staatliche Eingriffe gefährdet, sondern auch durch die Funktionslogiken der großen Plattformen: Algorithmen, die Aufmerksamkeit belohnen, aber faktenbasierte Recherche oft an den Rand drängen. Gerade deshalb ist die Arbeit von Reporter ohne Grenzen heute wichtiger denn je.“

Christian Mihr ist seit 2021 Mitglied im Kuratorium des Leibniz-Instituts für Medienforschung Hans-Bredow-Institut (HBI), seit 2019 Mitglied im Fachausschuss Kommunikation und Information der Deutschen UNESCO-Kommission sowie seit 2024 Mitglied im Beirat von Transparency International Deutschland. Nicht zuletzt ist er seit 2024 Mitglied im Koordinierungskreis des Forum Menschenrechte und war von 2016 bis 2024 Mitglied im Kuratorium des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR).

Mihr absolvierte ein Studium der Journalistik, Lateinamerikanistik und Politikwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Universidad de Santiago de Chile. Weitere Berufsstationen haben ihn unter anderem nach Russland und nach Ecuador geführt.