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1600 Journalisten in den letzten 20 Jahren getötet

1600 Journalisten in den letzten 20 Jahren getötet
©picture alliance / Bildagentur-online/Ohde | Bildagentur-online/Ohde
Symbolbild: Journalisten in Gefahr.

Am 10. Dezember wird im norwegischen Oslo der Friedensnobelpreis offiziell verliehen, zum ersten Mal seit mehr als 80 Jahren an eine Journalistin und einen Journalisten. Die beiden Preisträger, Maria Ressa aus den Philippinen und Dmitri Muratow aus Russland, stehen gemeinsam für den mutigen Kampf für die Meinungsfreiheit in einer Zeit, in der Demokratie und Pressefreiheit auf vielfältige Weise bedroht sind. Diese Bedrohungen spiegeln sich auch in der Zahl der getöteten Medienschaffenden wider. Nach Zählung von Reporter ohne Grenzen (RSF) wurden in den vergangenen 20 Jahren mehr als 1.600 Journalistinnen und Reporter getötet, 46 von ihnen allein im zu Ende gehenden Jahr 2021.

„Die UNO, die einzelnen Länder und die Zivilgesellschaft müssen entschlossen für das Recht auf freie Berichterstattung eintreten“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Journalismus darf nicht länger bedeuten, dass die Reporterinnen und Reporter um ihr Leben fürchten müssen.“

RSF hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten mindestens 1.636 Fälle dokumentiert, in denen Journalistinnen und Journalisten im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet wurden. 916 von ihnen kamen allein in den vergangenen zehn Jahren ums Leben. Die bislang letzte Resolution des UN-Sicherheitsrats zum Schutz von Journalistinnen und Journalisten stammt aus dem Jahr 2015. Seitdem ist die Zahl der jährlich getöteten Medienschaffenden stetig gesunken.

Dass die Zahl der Todesopfer in diesem Jahr mit 46 so niedrig ist wie seit 19 Jahren nicht mehr, liegt vor allem an der abnehmenden Intensität der Konflikte in Syrien, im Irak und im Jemen. Zwischen 2012 und 2016 sind dort besonders viele Medienschaffende getötet worden. Die intensiven Kampagnen von RSF und anderen Nichtregierungsorganisationen, die sich für die Pressefreiheit engagieren, haben zudem dazu beigetragen, internationale Schutzmechanismen zu etablieren. Manche Regionen, etwa Libyen und die Sahelzone, sind schlicht zu gefährlich geworden, um von dort zu berichten. Wer dort arbeitet, läuft Gefahr, gezielt angegriffen zu werden. Dass die Zahl der Morde an Medienschaffenden zurückging, liegt auch daran, dass viele Redaktionen wegen der Covid-19-Pandemie weniger Reporterinnen und Reporter ins Feld geschickt haben.

Maria Ressa und Dmitri Muratow, die beiden mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Medienschaffenden, kommen aus zwei der für Journalistinnen und Journalisten gefährlichsten Ländern der Welt.

Reporter ohne Grenzen wird seine Jahresbilanz 2021 mit ausführlichen Zahlen zu getöteten, inhaftierten, als Geisel genommenen und verschwundenen Journalistinnen und Journalisten am Donnerstag, 16. Dezember, veröffentlichen.

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