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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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Als eines der demokratischsten Länder Afrikas verfügt Ghana über eine dynamische und pluralistische Medienlandschaft. Weil jedoch einige Politiker*innen eigene Medienkanäle gestartet haben, hat die Verbreitung medialer Inhalte mit politischer Schlagseite zugenommen.
MEDIEN
Dank der Verfassung von 1992, die die Gründung neuer Medien ohne Lizenz erlaubt, gibt es in Ghana mindestens 100 Medienunternehmen, darunter Radio- und Fernsehsender sowie Internetseiten. Viele private Medien wie der Nachrichtenkanal Joy News, die Website Myjoyonline und der Radiosender Peace FM erfreuen sich großer Beliebtheit und spiegeln ein hohes Maß an Pluralismus und Vielfalt wider. Sie verfügen über die notwendige Unabhängigkeit, um ohne politische Einschränkungen zu arbeiten. Landesweite Themen behandeln der öffentliche Rundfunk Ghana Broadcasting Corporation und seine Fernseh- und Radiosender GBC TV und GBC Radio. Außerdem gibt es im ganzen Land zahlreiche lokale Radiosender. Einige der behördlichen Maßnahmen zur Förderung des Medienpluralismus haben jedoch das Entstehen parteiischer, von Politiker*innen gegründeter Medien begünstigt.
POLITIK
Obwohl das Land in Sachen Demokratie als Musterschüler in der Region gilt, hat der Druck auf Journalist*innen in den vergangenen Jahren zugenommen. Um ihre Arbeitsplätze zu schützen und die eigene Sicherheit zu garantieren, greifen Medienschaffende zunehmend auf Selbstzensur zurück, da die Regierung keine Kritik duldet. Darüber hinaus gehört ein Drittel der Medien des Landes Politiker*innen oder Personen, die mit den wichtigsten Parteien in Verbindung stehen; die so produzierten Inhalte sind größtenteils partei-politisch ausgerichtet. Darüber hinaus wählt die Regierung die Mitglieder der Nationalen Medienkommission aus, hat allerdings kaum Einfluss auf die Ernennung der Verantwortlichen privater Medienunternehmen.
GESETZE
Die Pressefreiheit wird in der Verfassung von 1992 garantiert; Medien können entsprechend den Vorschriften der Nationalen Medienkommission frei agieren. Das 2019 verabschiedete Gesetz über den Zugang zu Informationen gibt Medienschaffenden das Recht, Informationen von nationalem Interesse einzufordern. Es kann jedoch eine Gebühr erhoben werden, wenn Informationen in einer anderen Sprache als Englisch angefordert werden – eine Bestimmung, die auch dazu genutzt wird, Journalist*innen den Zugang zu den gesuchten Informationen zu verwehren.
WIRTSCHAFT
Die meisten Medien in Ghana befinden sich in finanziellen Schwierigkeiten, was sich in niedrigen Gehältern und schlechten Arbeitsbedingungen für Medienschaffende niederschlägt. Häufig kommen neue Zeitungen an die Kioske und verschwinden innerhalb weniger Monate wieder, weil Verlage die Produktionskosten nicht decken können. Staatliche Medien hingegen profitieren von staatlichen Werbeverträgen und Vergütungen für die Veröffentlichung von Informationen. Staatliche Werbeaufträge werden nach einem intransparenten und ungerechten Verfahren vergeben.
GESELLSCHAFT
Wer über Umweltthemen, insbesondere Bergbau oder Salzgewinnung, berichtet, geht das Risiko ein, attackiert zu werden – es hat bereits schwere Verletzungen gegeben. Über andere Themen, etwa Kultur und Religion, kann frei und ohne besondere Schwierigkeiten berichtet werden.
SICHERHEIT
Die Sicherheit von Journalist*innen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Ihre Arbeit wird häufig behindert, verbreitet sind verbale und physische Angriffe auf Studios während Live-Sendungen und Übergriffe auf Journalist*innen während der Sendung. Die meisten Fälle von Polizeigewalt werden nicht geahndet. Das Gleiche gilt für Morde: Sechs Jahre nach der brutalen Tötung des Investigativreporters Ahmed Hussein-Suale sind die Ermittlungen zum Stillstand gekommen. Präsident John Dramani Mahama, der im Dezember 2024 gewählt wird, hat zugesagt, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.
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