Digital Security Lab
Jetzt Sicherheitstraining vereinbaren:
Das Digital Security Lab bietet Journalist*innen kostenlose halbstündige Sicherheitstrainings an, um ihre bestehenden Sicherheitsvorkehrungen zu bewerten und gegebenenfalls zu verbessern. Sie recherchieren gerade an einem sensiblen Thema und/oder sind um den Schutz Ihrer Quellen besorgt? Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Das Training wird durchgeführt von Luis Assardo, Journalist und IT-Security Trainer:
Digital Security Lab
Das Digital Security Lab ist ein digitalforensisches Labor, durch das den Gefahren der Online-Überwachung besser begegnet werden kann. Es richtet sich an Journalistinnen und Journalisten, die befürchten, dass ihr Telefon oder Computer digital ausgespäht wird, mit Spähsoftware infiziert ist oder dass einer ihrer Accounts übernommen wurde.
Wer kann sich an das Digital Security Lab wenden?
Prinzipiell können sich alle Journalistinnen und Journalisten an das Digital Security Lab wenden, die einen plausiblen Verdacht haben, aufgrund ihrer Arbeit online ausspioniert worden zu sein. Begründet ist die Sorge zum Beispiel, wenn eine Person ausgefeilte Phishing-Nachrichten erhalten hat. Weitere Verdachtsmomente sind unerklärbare Informationslecks oder allgemeine Repressionen durch einen autoritären Staat. Die Bedrohung ist potenziell umso größer, je mehr die journalistische Arbeit mächtigen und einflussreichen Menschen missfällt.
Wie arbeitet das Digital Security Lab?
Das Digital Security Lab ist ein internationales RSF-Projekt mit drei Mitarbeitenden in Berlin. Sie prüfen die Endgeräte Medienschaffender auf Spuren bekannter Spähtechnologie. Viele Angreifer verwenden Phishing-Tricks, um Betroffene dazu zu bewegen, einen Link anzuklicken oder einen Anhang zu öffnen. Deshalb beginnt die Spurensuche etwa bei verdächtigen Nachrichten, um herauszufinden, ob sich dahinter Spyware verbirgt. Des Weiteren untersucht das Team installierte Programme und sichtet sonstige Datenspuren, die Hinweise auf zuvor ausgeführte Programme oder Aktivitäten geben. Zudem kann das Verhalten von Endgeräten Aufschluss geben, also zum Beispiel, welche Internetverbindungen von dem Gerät ausgehen.
Hintergrund: Pegasus-Enthüllungen im Juli 2021
Am 18. Juli 2021 wurde durch Recherchen eines internationalen Medienverbunds bekannt, dass Telefone von zehntausenden Politikern, Menschenrechtsaktivistinnen und Journalisten potenziell durch die Spionage-Software Pegasus der israelischen NSO Group überwacht wurden. Auf der Liste der Telefonnummern fanden sich auch die von mehr als 200 Medienschaffenden wieder. Am 20. Juli 2021 reichte RSF zusammen mit zwei Journalisten aus Marokko und Frankreich eine Klage bei der Pariser Staatsanwaltschaft ein. Dieser schlossen sich wenig später zahlreiche weitere Medienschaffende aus sieben verschiedenen Ländern an. Zudem sprach sich ein breites Bündnis aus gemeinnützigen Organisationen und Fachleuten für Sanktionen gegen die israelische NSO Group aus.
Neben der praktischen Unterstützung von digital überwachten Journalistinnen und Journalisten setzt sich Reporter ohne Grenzen seit vielen Jahren politisch für eine wirksame Regulierung des Exports von Überwachungstechnologien ein.
Das Digital Security Lab wird von der Postcode Lotterie und der ZEIT-Stiftung gefördert.
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