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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Jamaika

Amerika

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Pressefreiheit in Jamaika stetig verbessert. Dennoch wächst das Misstrauen zwischen Regierung und Medien.

MEDIEN

Der Rundfunk ist kommerziell organisiert; die Sender bilden eine Vielzahl von Meinungen und Perspektiven ab. Die wichtigsten Zeitungen des Landes – Jamaica Observer, Jamaica Gleaner und Jamaica Star – sind in Privatbesitz. Die Regierung hat auf die überwiegende Mehrheit der lokalen Medien keinen Einfluss. Journalismus kann im Großen und Ganzen unabhängig betrieben werden.

POLITIK

Der jamaikanische Premierminister Andrew Holness hat wiederholt sein Engagement betont, die Pressefreiheit zu schützen. Gleichzeitig deutete er aber auch an, dass Journalist*innen sich nicht an Fakten oder die Wahrheit hielten; eine freie Presse ermögliche es ihnen, „jeden beliebigen Standpunkt einzunehmen“.

GESETZE

Die jamaikanischen Behörden standen zu Beginn der Corona-Pandemie in der Kritik, weil Journalist*innen die Corona-Regeln als Behinderung ihrer Arbeit wahrnahmen – und dies zu einer Zeit, als der Bedarf an zuverlässigen Informationen besonders groß war. Gemeinsam mit dem jamaikanischen Presseverband (Press Association of Jamaica, PAJ) forderten die Verantwortlichen der wichtigsten Medien des Landes den Premierminister auf, die Lockdown-Regeln neu zu definieren, da sie die Bewegungsfreiheit von Medienschaffenden einschränkten.

WIRTSCHAFT

Die schnell wachsende lokale Wirtschaft ließ einen lebendigen Werbemarkt entstehen, was auch dem privaten Mediensektor zum Wachstum verhalf.

GESELLSCHAFT

Die Presse übt in Jamaica oft offen Kritik an den Behörden, doch einzelne Journalist*innen geben an, dass sie insbesondere im Vorfeld von Wahlen eingeschüchtert worden seien.

SICHERHEIT

Körperliche Angriffe sind selten. Reporter*innen müssen aber aufgrund der hohen Kriminalitätsrate des Landes bei Recherchen zu heiklen Themen die Bedrohungslage berücksichtigen. Die erste Gewalttat seit zehn Jahren ereignete sich im November 2022, als zwei Reporter*innen auf einer Demonstration in der Nähe der Hauptstadt Kingston von einem Mann bei ihrer Arbeit attackiert wurden. Er zerstörte dabei auch ihre Ausrüstung. Im September 2023 gab eine bewaffnete Person Schüsse auf dem Parkplatz des Radiosenders Nationwide Radio in Kingston ab. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. 

Ihre Ansprechpartnerin 


Maren Pfalzgraf (sie/ihr)
Referentin Presse
maren.pfalzgraf@reporter-ohne-grenzen.de

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