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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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Mauritius
Zentral- und südliches AfrikaMauritius gilt als eine der vorbildlichsten Demokratien Afrikas, die Medienlandschaft ist jedoch stark polarisiert. Online-Angriffe auf Journalist*innen haben zugenommen.
MEDIEN
Auf der einen Seite gibt es in Mauritius stark politisierte Medien wie den staatlichen Rundfunk Mauritius Broadcasting Corporation (MBC) und andere regierungsnahe Medien. Diese verbreiten häufig Propaganda. Medien, die die Opposition unterstützen, riskieren einen Boykott der Behörden. Auf der anderen Seite gibt es Medien, die sehr offen berichten, aber auch zu Sensationshascherei neigen, was die Qualität ihrer Berichterstattung beeinträchtigt. In diesem Umfeld haben es unabhängige und seriöse Medien schwer, ihren Platz zu finden.
POLITIK
Die Regierung kontrolliert die Mauritius Broadcasting Corporation (MBC), deren Generaldirektor vom Premierminister ernannt wird. Die Medienaufsichtsbehörde ist nicht unabhängig; ihre Sanktionen richten sich sehr häufig gegen oppositionsnahe Medien. Im Dezember 2020 wurde ein Radiosender mit einem 72-stündigen Sendeverbot belegt, nachdem ein Gewerkschafter den indischen Premierminister Narendra Modi in einer Sendung als „Rassisten“ bezeichnet hatte.
GESETZE
Der herrschende rechtliche Rahmen bietet keinen Schutz für Journalist*innen. 2021 wurde ein hochumstrittener Gesetzentwurf zur Medienregulierung verabschiedet, der den Quellenschutz in Frage stellt und die Auflagen für Radiosender sowie die Strafen für Journalist*innen vor Gericht verschärft. Seit der Änderung des Informations- und Telekommunikationsgesetzes im Jahr 2018 kann die Veröffentlichung von „irritierenden“ oder „störenden“ Online-Inhalten mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden. Einige Gesetze aus der Kolonialzeit wie der Official Secrets Act sind weiter in Kraft, und Regierungsangestellte können für die Weitergabe sensibler Informationen an Journalist*innen bestraft werden. Der im November 2024 gewählte neue Premierminister Navin Ramgoolam versprach ein Gesetz über den Zugang zu Informationen, jedoch ohne einen konkreten Zeitplan zu nennen.
WIRTSCHAFT
Anfang 2023 verabschiedete die Regierung neue Regularien, durch die die Gehälter von Journalist*innen steigen sollen. In einigen Medien gibt es Richtlinien, die eine nachsichtige Berichterstattung über die Regierungspolitik vorschreiben, um die Interessen der Eigentümerin oder des Eigentümers nicht zu gefährden. Öffentliches Geld fließen häufig in Medien, die auf Linie der Regierung sind. Prekäre Arbeitsverhältnisse beeinträchtigen die Qualität der Berichterstattung.
SICHERHEIT
Drohungen und Einschüchterungsversuche gegenüber Journalist*innen haben zugenommen. Mindestens vier regierungskritische Journalist*innen wurden im November 2022 Opfer von Online-Belästigungen. Zwei von ihnen gerieten auch ins Visier der Strafverfolgungsbehörden im Zuge einer Welle von Festnahmen. Im Oktober 2024 wurden Mitschnitte von Telefonaten zwischen insgesamt fünf Medienschaffenden auf Social Media veröffentlicht. Es besteht der Verdacht auf eine noch weitergehende Überwachung.
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