Palästinensische Gebiete 13.03.2007

BBC-Korrespondent in Gaza entführt. Reporter ohne Grenzen fordert schnelle und entschlossene Reaktion.

Reporter ohne Grenze ist besorgt nach der Entführung des britischen Journalisten Alan Johnston, der seit über drei Jahren für die BBC aus dem Gazastreifen berichtet. Er wurde am Montagnachmittag in der Nähe seines Büros von Unbekannten gekidnappt.

Nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte war Alan Johnston auf dem Weg vom Grenzübergang Eres zu seinem Büro, als vier Bewaffnete sein Auto in Gaza gestoppt und ihn zum Aussteigen gezwungen hätten. Johnston konnte seine Visitenkarte in seinem Mietwagen zurücklassen.

„Präsident Mahmud Abbas und Premierminister Ismael Haniyeh müssen gleichzeitig und entschlossen reagieren, um eine schnelle Freilassung des Journalisten zu erreichen“, forderte die internationale Organisation für Pressefreiheit.

„Die Serie von Entführungen ausländischer Korrespondenten setzt sich im Gazastreifen fort. Die Behörden scheinen unfähig zu sein, diesen Übergriffen ein Ende zu setzen. Seit 2005 sind 14 ausländische Journalisten im Gazastreifen entführt worden. Keiner der Täter wurde bisher verhaftet oder vor Gericht gestellt. Doch Straflosigkeit ermutigt potenzielle Kidnapper“, kritisiert Reporter ohne Grenzen.

Am 1. Januar dieses Jahres wurde der peruanische Fotograf Jaime Razuri entführt und nach einer Woche wieder frei gelassen. Die meisten Opfer von Entführungen kamen nach kurzer Zeit und ohne weitere Verletzungen wieder frei.

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Elke Schäfter
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