Auszeit-Stipendium
26.01.2018
EKD fördert Stipendium für Journalisten
Reporter ohne Grenzen freut sich über die Entscheidung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), das Auszeit-Stipendienprogramm von ROG und der taz Panter Stiftung zu unterstützen. Aus den Mitteln ihrer Menschenrechtsarbeit will die EKD für die kommenden drei Jahre jeweils einen zusätzlichen Stipendienplatz fördern. Damit ermöglicht die evangelische Kirche eine flexiblere Vergabe der Stipendien, indem jeweils ein weiterer Journalist aus einem Kriegs- oder Krisenland für bis zu drei Monate eine Auszeit von Krieg, Repression oder Verfolgung bekommen kann.
Die Auszeit-Stipendien richten sich an Journalisten, die nach der Arbeit in einem repressiven Umfeld oder in Kriegs- oder Unruhegebieten eine Verschnaufpause benötigen oder die aufgrund ihrer Arbeit vorübergehend aus dem Fokus staatlicher Sicherheitsorgane genommen werden müssen. Die Stipendiaten können sich, wenn sie wollen, während des Aufenthalts komplett aus dem öffentlichen Leben zurückziehen und die Zeit zum Schreiben oder Denken nutzen.
Bisherige Stipendiaten kamen aus Afghanistan, Burundi, Simbabwe, der Türkei, Uganda und der Ukraine. Der derzeitige Teilnehmer des Programms, der Kriegsfotograf Uygar Önder Simsek, kehrt kommende Woche nach drei Monaten in Berlin in seine Heimat Türkei zurück. Nächster Auszeit-Stipendiat wird ab März ein Journalist aus Äthiopien.
Weitere Stipendien und Förderprogramme
Neben den Auszeit-Stipendien bietet ROG seit 2015 gemeinsam mit dem Tactical Technology Collective das Stipendium „Raum der digitalen Freiheit“ an. Es bietet verfolgten Journalisten und Aktivisten ein Fortbildungsangebot zu digitaler Sicherheit und die Möglichkeit, für jeweils zwei Monate in Berlin ein eigenes Projekt zu verwirklichen.
Darüber hinaus vergibt ROG in Einzelfällen kurzfristige Notstipendien für verfolgte Journalisten. Ebenso steht ROG in engem Austausch mit anderen Organisationen und Stiftungen und vermittelt oder empfiehlt Stipendiaten an diverse Förderprogramme.
Materialheft Zu Presse- Und Meinungsfreiheit
Zum zurückliegenden Tag der Menschenrechte am 10. Dezember hat die EKD ein Materialheft zum Thema Presse- und Meinungsfreiheit herausgegeben, um auf deren gesamtgesellschaftliche Bedeutung aufmerksam zu machen. Unter dem Titel „Tu Deinen Mund auf“ berichten darin unter anderem Journalisten aus Eritrea, Mexiko, Russland, Tschechien, den USA und Usbekistan über die Lage der Medienfreiheit in ihren jeweiligen Heimatländern.
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