Vietnam 02.12.2019

#FreeThemAll: Pham Chi Dung

© Dat Viet / IJAVN

Am 21. November dieses Jahres ist der Journalist Pham Chi Dung festgenommen worden. Vietnamesische Sicherheitskräfte drangen in sein Haus in Ho-Chi-Minh-Stadt ein und führten ihn ab. Kurz darauf ließ die Staatsanwaltschaft verlauten, dass der Journalist wegen der „Verbreitung staatsfeindlicher Propaganda“ angeklagt werde. Während die Polizei gegen ihn ermittelt, soll Pham Chi Dung vorerst unter Arrest bleiben. Sollte er verurteilt werden, dann droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zwölf Jahren. Der Journalist war bereits in der Vergangenheit mehrfach ins Visier der Behörden geraten, weil er als ehemaliges Mitglied der Kommunistischen Partei kritisch über die politische Elite des Landes berichtet hatte.

Daniel Bastard, der Leiter des Asien-Pazifik-Büros von Reporter ohne Grenzen, nannte die Verhaftung „einen weiteren Beleg für die komplette Unfähigkeit des vietnamesischen Regimes, Informationen zu tolerieren, die nicht aus der eigenen Propagandamaschinerie stammen“. Gleichzeitig forderte er Entscheidungsträger in Brüssel und Washington dazu auf, die Verhandlungen über Handels- und Verteidigungsabkommen mit Vietnam auf Eis zu legen, so lange die vietnamesische Regierung die Pressefreiheit missachte.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Vietnam auf Platz 176 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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