01.12.2006

Journalisten aus Beugehaft entlassen. Reporter ohne Grenzen fordert besseren Quellenschutz

Reporter ohne Grenzen begrüßt die Freilassung der beiden Reporter der Tageszeitung „De Telegraaf“ Bart Mos und Joost de Haas. Beide waren am 27. November für 48 Stunden in Beugehaft genommen worden, weil sie ihre Quellen nicht preisgeben wollten.

Mos und de Haas waren als Zeugen in einem Verfahren gegen einen früheren Beamten des Geheimdienstes geladen worden. Er wird beschuldigt, Informationen über den Drogenhändler Mink Kok weitergegeben zu haben.

Ein Den Haager Gericht ordnete Beugehaft an, weil die beiden Journalisten sich weigerten, ihre Informanten zu einer Reihe von Artikeln über Drogenhandel zu nennen.

De Haas äußerte sich erleichtert über den Ausgang des Verfahrens und gab auf der Webseite des „De Telegraaf“ an, sie seien von Mitgefangenen belästigt worden.

„Wir begrüßen das Urteil. Doch wir bedauern gleichzeitig, dass derselbe Richter nur drei Tage zuvor anders entschieden hatte“, kritisierte die internationale Organisation für Pressefreiheit. „Wir fordern daher erneut, den Quellenschutz in die europäische Gesetzgebung aufzunehmen und dieses grundlegende Recht entsprechend zu schützen.“

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Elke Schäfter
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