Palästinensische Gebiete 05.09.2024

RSF-Hilfe für 250 Journalisten in Gaza

Eine Journalistin berichtet aus einem Zelt in Gaza. © picture alliance/ Anadolu | Abed Zagout

Mindestens 130 Medienschaffende sind tot, es fehlt an Strom, Akkus und Laptops, internationalen Berichterstattenden ist der Zutritt verwehrt: Im Gazastreifen journalistisch zu arbeiten, ist kaum noch möglich. Um die im Kriegsgebiet verbliebenen Medienschaffenden zu unterstützen, hat Reporter ohne Grenzen (RSF) zusammen mit der lokalen Partnerorganisation Arab Reporters for Investigative Journalism (ARIJ) seit dem 7. Oktober 2023 Nothilfe in Höhe von über 100.000 Euro bereitgestellt. Die beiden Organisationen konnten damit insgesamt 250 Medienschaffenden helfen.

„Die palästinensischen Journalistinnen und Journalisten sind unser Fenster nach Gaza“, sagt RSF-Vorstandssprecher Martin Kaul. „Wir unterstützen sie dabei, weiter ihre Arbeit zu machen, aber wir sind dringend auf Spenden angewiesen. Es fehlt an fast allem.“

Die Teams der Partnerorganisation ARIJ stehen vor „beispiellosen Herausforderungen“, beschreibt Projektleiterin Hoda Osman. Eine Schwierigkeit: Die Journalistinnen und Reporter müssen konstant in Bewegung sein, weil sie mit ihren Familien auf der Flucht sind oder weil sie befürchten, aufgrund ihrer journalistischen Arbeit selbst zu Zielen zu werden.

So unterstützt RSF Medienschaffende in Gaza

Bereits im November haben RSF und ARIJ im Süden des Gazastreifens ein Zelt aufgestellt, in dem jeweils sechs geflohene Journalistinnen unterkommen können. Zur Flucht gezwungene Frauen sehen sich oft mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert, es fehlt an Privatsphäre und Sicherheit. Zwei weitere Zelte stehen allen Medienschaffenden offen, die einen Platz zum Arbeiten brauchen. Die Zelte sind mit Strom, Internet, Solarbatterien und Arbeitsmöbeln ausgestattet und bieten jeweils Platz für etwa 20 Menschen.

Viele Medienschaffende haben ihre Ausrüstung verloren oder sie wurde bei Luftangriffen oder während der Flucht beschädigt. RSF und ARIJ haben die Betroffenen mit Handys, Laptops, Akkus, digitalen SIM-Karten (eSIMs) und Kameras unterstützt. Die beiden Organisationen versorgen Journalistinnen und Journalisten, die aus ihrer gewohnten Umgebung fliehen mussten, auch mit lebenswichtigen Dingen, etwa Lebensmitteln, Winterkleidung und Unterwäsche, Matratzen und Decken sowie Zelten. Die Preise dafür sind generell sehr stark gestiegen.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Israel auf Platz 101 von 180, die Palästinensischen Gebiete stehen auf Rang 157.

Reporter ohne Grenzen ruft angesichts der großen Herausforderungen zu Spenden auf. Unterstützen auch Sie die Arbeit von Reporter ohne Grenzen und helfen Sie internationalen Journalistinnen und Journalisten in Not.

Spenden Sie jetzt unter www.reporter-ohne-grenzen.de/spenden/jetzt-spenden

oder mit einer Überweisung an das Spendenkonto:

Reporter ohne Grenzen e.V.
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