Griechenland 12.04.2021

RSF verurteilt Mord an Polizeireporter

Polizeiauto
© picture alliance / NurPhoto / Hristo Rusev

Der griechische Polizeireporter Giorgos Karaivaz ist am Freitag (09.04.) in der Nähe seines Hauses in einem Vorort von Athen erschossen worden. Laut Angaben von Augenzeugen und der Polizei trafen ihn zehn Kugeln, bevor die Täter auf einem Motorrad flüchteten. Die Behörden in Griechenland gehen von einem Auftragsmord aus. Karaivaz arbeitete viele Jahre für verschiedene Zeitungen und Rundfunkmedien als investigativer Polizeireporter. Außerdem gründete er das Nachrichtenportal bloko.gr. Zuletzt hatte er zum Einfluss krimineller Banden auch auf die Behörden recherchiert. Reporter ohne Grenzen verurteilt den brutalen Mord.

 „Dies ist der vierte Mord an einer Journalistin oder einem Journalisten in Europa innerhalb von vier Jahren. Ähnlich wie Daphne Caruana Galizia in Malta und Jan Kuciak in der Slowakei hat Giorgos Karaivaz zu Themen Korruption, organisierter Kriminalität und auch zu den Verstrickungen zwischen Unterwelt und Verwaltung recherchiert. Schon deshalb liegt die Vermutung nahe, dass er wegen seiner journalistischen Arbeit ermordet worden sein könnte“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Entscheidend ist nun, dass Polizei und Justiz die Hintergründe der Tat schnell und umfassend aufklären und die Verantwortlichen hart bestrafen. Dass schon wieder ein Journalist in Europa ermordet wurde, ist schlimm genug. Jetzt darf auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass man mit einem solchen Verbrechen ungestraft davonkommt.“

Auf der Rangliste der Pressefreiheit liegt Griechenland auf Platz 65 von 180 Staaten.



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