Deutschland 01.12.2003

Stars fotografieren für die Pressefreiheit / Benefiz-Auktion zugunsten von Reporter ohne Grenzen

Die Schauspieler Otto Sander und Katja Riemann, der Top-Fotograf Peter Lindbergh, der Boxer Henry Maske und die Journalistin Anne Will sind zur Zeit mit einer Einwegkamera unterwegs. Sie fotografieren, wie viele andere Prominente aus Unterhaltung, Sport, Mode und Kunst, im Auftrag von Reporter ohne Grenzen. Ob hinter den Kulissen, beim Training, zu Hause oder im Urlaub, bei der Motiv- und Themenwahl sind den Stars keine Grenzen gesetzt. Im Gegensatz zu vielen Journalisten, die ihre Freiheit, manchmal sogar ihr Leben, allein wegen eines Fotos riskieren.

„Starfoto – Bilder für die Pressefreiheit“, heißt die ungewöhnliche Benefiz-Aktion der Menschenrechts- organisation Reporter ohne Grenzen. Für sie wechseln viele Prominente einmal die Perspektive und gehen selbst auf Fotoshooting, statt vor der Kamera zu stehen. Die rund 40 Einwegkameras der internationalen Stars will die internationale Organisation Anfang März versteigern und mit dem Erlös verfolgten Journalisten in aller Welt helfen.

„Stars und Prominente nutzen ihre Freiheit und Kreativität, um diejenigen zu unterstützen, denen das Recht auf freie Berichterstattung verweigert wird“, erklärt Michael Rediske, Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen, die Idee für die Aktion, die in Frankreich und Kanada bereits mit großem Erfolg durchgeführt wurde. „Pressefreiheit ist ganz zentrale Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaft. Die traurige Realität ist jedoch, dass dieses Menschenrecht weltweit mit Füßen getreten wird. Journalisten verschwinden, werden attackiert, verhaftet, gefoltert, getötet; unabhängige Medien zensiert oder willkürlich geschlossen", beschreibt Rediske die in vielen Ländern herrschende Repression gegenüber unabhängigen Medien.

Thomas Roth, Leiter des ARD-Hautstadtstudios, hat die Schirmherrschaft übernommen. Als ehemaliger Auslandskorrespondent der ARD in Russland und in Südafrika während des Apartheidsregimes hat er eigene Erfahrungen mit Regierungen gesammelt, die Meinungs- und Pressefreiheit gewaltsam unterdrücken. „Häufig sind es Journalisten, die Gewalt, Menschenrechtverletzungen, Machtmissbrauch aufdecken und ins Licht der öffentlichkeit bringen. Sie sind oftmals diejenigen, die zuallererst und mit aller Schärfe verfolgt werden. Ohne die Unterstützung dieser Journalisten, die ihr Leben riskieren, hätten Menschenrechte vielerorts keine Chance", begründet Roth sein Engagement für Reporter ohne Grenzen.

Kürzlich hat Ulla Meinecke ihren Apparat persönlich im Berliner Büro von Reporter ohne Grenzen abgegeben. Auch Xavier Naidoo, Anke Engelke, Iris Berben, Nina Hagen und Nadja Auermann waren bereits fleißig auf Schnappschuss-Jagd. Ihre Kameras mit ihren persönlichen Bildern für die Pressefreiheit warten schon im RoG-Safe auf den 2. März, wenn im Berliner Wintergarten Varieté unter der Leitung von Christiane Gräfin zu Rantzau vom Auktionshaus Christie’s öffentlich gesteigert wird. In Kooperation mit dem Internet-Auktionsplatz Ebay können Gebote ab Montag, 23. Februar auch online abgegeben werden. Veröffentlichen darf der Käufer die Bilder zwar nicht, dafür erhält er oder sie jedoch etwas wirklich Einmaliges: ganz individuelle Fotos und eine kleine Widmung.

Liste der Stars, die mitmachen und weitere Informationen stets aktuell unter:

www.reporter-ohne-grenzen.de

Pressefoto von Thomas Roth und Pressemappe schicken wir Ihnen auch gerne zu.

Reporter ohne Grenze ist eine unabhängige, internationale Menschenrechtsorganisation zur Verteidigung der Pressefreiheit. Sie setzt sich weltweit für verfolgte Journalisten ein und hilft unabhängigen Medien, die von Zensur oder Schließung bedroht sind.

Webmaster: Beate Baumgarten

 

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