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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Neuseeland ist ein Musterland für den Journalismus von öffentlichem Interesse und ein regionales Vorbild in Sachen Pressefreiheit. Doch die Schließungen großer Medien gefährden den Medienpluralismus.

MEDIEN

Im Jahr 2024 standen die neuseeländischen Medien vor großen Herausforderungen. Newshub, einer der beiden wichtigsten frei empfangbaren Nachrichtensender des Landes, schloss seine gesamte Nachrichtenredaktion. Unterdessen warfen mehrere Medienorganisationen großen Redaktionen vor, die Berichterstattung über den Krieg in Gaza und die Umweltkrise herunterzuspielen. Die führende Nachrichtenseite des Landes, Stuff, konkurriert nun mit anderen Seiten, darunter The Spinoff und Newsroom. Die Medienlandschaft wird von zwei Medien dominiert: Television New Zealand, das unter einer Rundfunkcharta operiert, und Radio NZ.

POLITIK

Das 1852 gegründete demokratische System Neuseelands sieht eine strikte Trennung von Exekutive und Presse vor, die als Garant der Rechtsstaatlichkeit und Verteidigung des öffentlichen Interesses anerkannt ist. Mit dem Medienrat (New Zealand Media Council) und der Public Broadcasting Standards Authority stehen Medienschaffenden zwei Selbstregulierungsorgane zur Verfügung, deren Mitglieder in einem Verfahren ernannt werden, das ihre Unabhängigkeit garantiert. 

GESETZE

Ohne niedergeschriebene Verfassung oder spezielle Gesetze in diesem Bereich ist die Pressefreiheit nicht gesetzlich garantiert. Dennoch werden Medienstreitigkeiten wie z. B. Fälle von Verleumdung gemäß der Rechtsprechung systematisch vor einem Zivilgericht verhandelt oder in den meisten Fällen außergerichtlich beigelegt. Seit Jahren fordern Medienschaffende eine Überarbeitung des Gesetzes über amtliche Informationen (Official Information Act, OIA) von 1982, das eine transparente Regierungsführung gewährleisten soll. In der Praxis gewährt dieses Gesetz den Behörden übermäßig lange Fristen für die Beantwortung von journalistischen Anfragen und zwingt Redaktionen, Hunderte von Dollar zu zahlen, um öffentliche Informationen zu erhalten. 

WIRTSCHAFT

Die Covid-19-Pandemie, die zum Verlust von rund 700 Arbeitsplätzen in der Branche führte, hat die finanzielle Überlebensfähigkeit vieler Medienunternehmen ernsthaft gefährdet.
 Im Februar 2024 kündigte der Eigentümer des Fernsehsenders TV Three, das US-amerikanische Unternehmen Warner Bros Discovery, die Schließung von Newshub an. Die Pressegruppe Stuff rettete TV Three teilweise, indem sie einen Vertrag über die Bereitstellung eines Fernsehnachrichtensenders abschloss. Im November 2024 kündigte die New Zealand Media and Entertainment (NZME)-Gruppe die Schließung von 14 als unrentabel geltenden Zeitungen an. 

GESELLSCHAFT

Die neuseeländische Gesellschaft ist zutiefst multikulturell, wobei die gegenseitige Anerkennung der Māori und der europäischen Bevölkerung im Vertrag von Waitangi aus dem Jahr 1840 verankert ist. Die bikulturelle Dimension der Nation spiegelt sich jedoch nicht vollständig in den Medien wider, die immer noch von der englischsprachigen Presse dominiert werden. Der Erfolg des Senders Māori Television und zahlreicher māorisprachiger Sendungen in den Mainstream-Medien zeigen, dass ein Umdenken im Gange ist. Während das allgemeine Interesse an aktuellen Themen nach wie vor groß ist, schwindet das Vertrauen in die traditionellen Medien weiter.

SICHERHEIT

Medienschaffende bewegen sich in einem Umfeld, das frei von Gewalt oder Einschüchterung ist, auch wenn sie zunehmend online angegriffen werden. Ihre Arbeitsbedingungen haben sich Anfang 2022 verschärft, als es zu Protesten gegen die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie kam und Journalist*innen Opfer von Gewalt, Beleidigungen und Morddrohungen wurden. Diese sind in dem Land jedoch äußerst selten.

Ihre Ansprechperson


Fabio Niewelt (keine Pronomen oder they/them)
Assistenz Kommunikation
presse@reporter-ohne-grenzen.de

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