Weltkarte wird geladen...
Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
Klicken Sie auf ein Land, um detaillierte Informationen anzuzeigen. Verwenden Sie die Pfeiltasten zur Navigation, Enter zur Auswahl.
Bulgarien
Europa - ZentralasienIn Bulgarien, einem der ärmsten und korruptesten Länder der EU, ist die Medienfreiheit brüchig und instabil. Die wenigen unabhängigen Stimmen, die sich noch Gehör verschaffen können, sind ständigem Druck ausgesetzt.
MEDIEN
Fernsehsender wie BNT, bTV oder Nova und Online-Medien sind die wichtigsten Informationsquellen, Printmedien verlieren immer mehr an Einfluss. Die politische Zugehörigkeit der Mitglieder des Rates für elektronische Medien wirkt sich negativ auf die redaktionelle Unabhängigkeit der öffentlichen Medien aus. Die Unabhängigkeit privater Medien ist durch die Interessen ihrer Eigentümer*innen in anderen Bereichen bedroht.
POLITIK
Einschüchterungen durch Politiker*innen und die gezielte Instrumentalisierung einzelner Medien für politische Zwecke sind gängige Praxis. Der Rücktritt von Premierminister Bojko Borissow führte zwar zu einer Phase politischer Instabilität und verringerte den Druck auf Medienschaffende – das Problem besteht jedoch weiterhin.
GESETZE
Der allgemeine Rechtsrahmen des Landes sieht Mindeststandards für den Schutz von Medienschaffenden vor, die den Anforderungen der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Rechtsprechung des Straßburger Gerichtshofs entsprechen. Gleichzeitig tragen Korruption, mangelnde Unabhängigkeit und eine wenig effiziente Justiz dazu bei, dass der Staat Verstößen gegen die Pressefreiheit oft machtlos gegenübersteht. Unabhängige Medien und investigative Journalist*innen sind regelmäßig Opfer sogenannter SLAPP-Klagen.
WIRTSCHAFT
Die Medien sind fast vollständig von Werbeeinnahmen abhängig, die größtenteils vom Staat kontrolliert werden. Die Verteilung von nationalen und EU-Mitteln an die Medien ist völlig intransparent, was eine parteiische Zuteilung an regierungsfreundliche Medien begünstigt.
GESELLSCHAFT
Investigativreporter*innen, die über organisiertes Verbrechen und Korruption berichten, werden regelmäßig bedroht. Darüber hinaus haben Medien, die sich auf Minderheitenthemen spezialisiert haben oder von Stiftungen mit Sitz in den USA und Westeuropa finanziert werden, häufig mit Anfeindungen und Hasskampagnen zu kämpfen.
SICHERHEIT
Drohungen und tätliche Angriffe auf Medienschaffende sind in Bulgarien ein ständiges Problem. Noch gefährlicher ist die mangelnde Bereitschaft der Behörden, diese zu untersuchen und zu verurteilen. Besonders betroffen von solchen Drohungen sind Journalist*innen, die außerhalb der Hauptstadt arbeiten. Die weitgehende Straflosigkeit für solche Taten verschärft das Problem. Auch der unverhältnismäßige Einsatz von Polizeigewalt bei Protesten ist ein systemisches Risiko.
Ihre Ansprechpartnerin
Aktuelles
- Bulgarien
SLAPP-Klagen gefährden die Medienfreiheit
Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt die juristischen Schikanen gegen zwei bulgarische Medienschaffende und fordert die neue Regierung auf, die Medien per Gesetz vor missbräuchlichen Knebelklagen zu...

Empfehlungen zur Rettung der Pressefreiheit
Kurz vor der Parlamentswahl in Bulgarien hat Reporter ohne Grenzen konkrete Empfehlungen zur Rettung der Pressefreiheit in dem Balkanland veröffentlicht. Damit reagiert RSF auf die...

#FreeThemAll: Dimitar Kenarow
Nachdem der Journalist Dimitar Kenarow im September des vergangenen Jahres bei einem regierungskritischen Protest in Bulgarien festgenommen und von Polizisten geschlagen wurde, weigert sich die...

- Bulgarien
Behörden müssen Mord aufklären
Update: Am 18. Oktober 2018 wurde in Niedersachsen ein Tatverdächtiger festgenommen und nach Bulgarien ausgeliefert. Die bulgarischen Justizbehörden legen dem 20-Jährigen zur Last, die...

Regierung erkauft sich loyale Berichterstattung
Vor der vorgezogenen Parlamentswahl in Bulgarien weist Reporter ohne Grenzen auf die gravierenden Einschränkungen der Pressefreiheit in dem südosteuropäischen Land hin. Einige wenige Unternehmer...

ROG-Bericht zur Pressefreiheit: Bulgarien ist Schlusslicht in der EU
Die Informationsvielfalt und der investigative Journalismus sind in Bulgarien ernsthaft bedroht. Dies ist das Ergebnis eines neuen Berichtes von Reporter ohne Grenzen (ROG) zur Lage der Pressefreiheit...
