Weltkarte wird geladen...

Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

Klicken Sie auf ein Land, um detaillierte Informationen anzuzeigen. Verwenden Sie die Pfeiltasten zur Navigation, Enter zur Auswahl.

Die Presse Luxemburgs arbeitet unter weitgehend freien Bedingungen – doch die Nähe vieler Journalist*innen zu politischen und wirtschaftlichen Machtzentren kann ihre Unabhängigkeit einschränken.

MEDIEN

Die Medienlandschaft wird klar von RTL dominiert. Ob Fernsehen, Radio oder Online – der staatlich stark subventionierte Sender erreicht wöchentlich den Großteil der Bevölkerung. Die Tageszeitung Luxemburger Wort, 2020 vom Erzbistum an einen belgischen Verlag verkauft, wird von rund einem Viertel der Bevölkerung gelesen. Die zweitmeistgelesene Tageszeitung L'Essentiel ist kostenlos. Das im Süden verbreitete Tageblatt, das einer linken Gewerkschaft gehört, verliert zunehmend an Reichweite.

POLITIK

Seit 2023 wird Luxemburg von der christlich-sozialen Volkspartei in Koalition mit den Liberalen regiert. Premierminister Luc Frieden lenkte früher als Medienmanager die Ausrichtung des Luxemburger Wort in unternehmerfreundliche Bahnen. 2025 kam es zu einem Führungswechsel, der auch redaktionelle Veränderungen mit sich bringen dürfte. Zwar sind die früheren Parteibindungen der Medien formell aufgehoben, doch zeigen sich gewisse Loyalitäten weiterhin unterschwellig. Im Allgemeinen arbeiten die Redaktionen aber unabhängig und genießen politische Freiheiten.

GESETZE

Die Meinungsfreiheit und der Quellenschutz sind gesetzlich garantiert. Die Regierung hat ein Gesetz zum Informationszugang angekündigt, das 2024 verabschiedet werden sollte. Zuvor war der Zugang zu öffentlichen Informationen oft durch den Datenschutz eingeschränkt. Anfang 2025 wird der Gesetzentwurf im Parlament debattiert.

WIRTSCHAFT

Sinkende Abonnements und Werbeeinnahmen zwingen die großen Tageszeitungen zur Neuorientierung. Ein 2021 beschlossenes Gesetz sieht jährlich 30.000 Euro staatliche Unterstützung pro Journalist*in sowie eine Pauschale von 200.000 Euro je Publikation vor – ein Beitrag zur Sicherung der Medienvielfalt. Trotzdem sind viele Redaktionen unter Druck, auch aufgrund des kleinen Marktes und wirtschaftlicher Interessenkonflikte.

GESELLSCHAFT

Die Presse hat in Luxemburg viele Leser*innen, das Vertrauen in Journalist*innen zählt laut EU-Kommission zu den höchsten in Europa. Steuervermeidung und Bankgeheimnisse blieben lange Tabuthemen. Infolge der LuxLeaks-Enthüllungen wurde Whistleblower Raphaël Halet zunächst verurteilt – 2023 aber vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte rehabilitiert.

SICHERHEIT

Generell arbeiten Journalist*innen in Luxemburg sicher. In Einzelfällen kam es während der Corona-Pandemie zu Einschüchterungen bei Demonstrationen oder zu Drohungen in sozialen Medien.


Ihre Ansprechpartnerin 


Katharina Weiß (sie/ihr)
Referentin Presse
katharina.weiss@reporter-ohne-grenzen.de

Aktuelles

Keine Einträge gefunden

Aktualisieren Sie Ihre Filter, um passende Treffer zu erhalten.

Europa - Zentralasien

Region: Europa - Zentralasien

Zur Region