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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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In Malta bewegen sich Medienschaffende in einem extrem polarisierten Umfeld, das stark unter dem Einfluss der dominierenden Parteien steht. Im Jahr 2021 mahnte der Abschlussbericht der öffentlichen Untersuchung des Mordes an der Journalistin Daphne Caruana Galizia umfassende Reformvorschläge an. Deren Umsetzung durch die Regierung geht jedoch nur schleppend voran.
MEDIEN
Der öffentlich-rechtliche Sender PBS ist der beliebteste Fernsehsender, gefolgt von Sendern im Besitz von Parteien. Neben drei traditionellen unabhängigen Zeitungen (Times of Malta, Malta Independent und Malta Today) gibt es Online-Portale und Blogs.
POLITIK
Die Regierungspartei übt erheblichen Einfluss auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus und nutzt öffentliche Werbung, um Druck auf private Medien auszuüben. Viele Politiker*innen wählen bestimmte Journalist*innen für Exklusivinterviews aus, während vermeintlich „feindselige“ Medienschaffende ignoriert werden, selbst wenn sie dem eigenen Parteimedium angehören. Die Regierung verlangt eine „Zugangskarte“ von Medienschaffenden, die über Regierungsveranstaltungen berichten oder an Pressekonferenzen teilnehmen wollen.
GESETZE
Zwar garantiert die Verfassung die Pressefreiheit, doch der Zugang zu Informationen ist für unabhängige Medien stark eingeschränkt. Ein Online-Medium erhielt auf 40 Informationsfreiheitsanfragen je eine einzelne Klage als Antwort – ein extremes Beispiel missbräuchlicher Klagen (SLAPP). Selbst gegen die 2017 ermordete Journalistin Daphne Caruana Galizia laufen noch posthum Verleumdungsklagen.
WIRTSCHAFT
Die Gründung eines Mediums ist unkompliziert, doch der kleine Markt bietet kaum unabhängige Finanzierungsquellen. Die Vergabe öffentlicher Mittel ist intransparent und bevorzugt parteinahe Medien. Während der Pandemie flossen vor allem staatliche Hilfen an regierungsnahe Verlage.
GESELLSCHAFT
Bei fast allen Themen von öffentlichem Interesse herrscht eine starke Polarisierung. Die Berichterstattung über bestimmte Themen wie Migration oder Abtreibung ist nach wie vor unpopulär und führt zu Übergriffen auf die berichtenden Journalist*innen. Nur sehr wenige Angehörige von Minderheiten arbeiten für die traditionellen Medien. Investigativen Journalismus betreiben nur eine Handvoll fast ausschließlich männlicher Medienschaffender.
SICHERHEIT
Zwar wurden erste Urteile im Mordfall Caruana Galizia gefällt, doch das Verfahren gegen den mutmaßlichen Auftraggeber steht noch aus. Die unabhängige Untersuchung von 2021 attestierte dem Staat eine Mitschuld durch die Förderung einer Kultur der Straflosigkeit – viele Empfehlungen der Kommission wurden bisher nicht umgesetzt. Journalist*innen sind weiterhin Bedrohungen ausgesetzt, ohne dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
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Aktuelles
Mahnwache für Daphne Caruana Galizia
Um der maltesischen Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia zu gedenken, ruft Reporter ohne Grenzen (RSF) zu einer Mahnwache vor der Botschaft von Malta in Berlin auf. Vor sieben Jahren, am...

- Malta
Daphne Caruana Galizia: Überraschende Urteile
Unmittelbar nach Eröffnung des ersten Strafprozesses zum Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta haben sich am Freitag (14.10.) die beiden Auftragsmörder Alfred und George Degiorgio...

- Malta
Mörder endlich zur Rechenschaft ziehen
Kurz vor dem vierten Jahrestag der Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia sind Vertreterinnen und Vertreter von Reporter ohne Grenzen (RSF) und vier weiteren Organisationen nach Malta...

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Bericht: Staat trägt Mitverantwortung für Mord
Der gestern (29.07.) veröffentlichte Abschlussbericht der öffentlichen Untersuchung zum Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia im Oktober 2017 schreibt dem maltesischen Staat eine...

- Malta
Vorläufige Schritte auf Weg zur Gerechtigkeit
Update 16.03.2021: Der wegen Mordes an der Journalistin Daphne Caruana Galizia verurteilte Vincent Muscat hat inzwischen mehrmals umfassend ausgesagt und dabei unter anderem den ehemaligen...

- Malta
Auch drei Jahre nach Mord keine Aufklärung
Drei Jahre nach der Ermordung der Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta zeigen die maltesischen Behörden noch immer kaum Engagement dabei, den Fall aufzuklären. Die Männer, die beschuldigt...

- Malta
Kronzeuge lebensgefährlich verletzt
Reporter ohne Grenzen (RSF) ist in höchstem Maße beunruhigt über die neuesten Entwicklungen im Mordfall Daphne Caruana Galizia. Der Kronzeuge und mutmaßliche Mittelsmann Melvin Theuma wurde am...

- Malta
Rücktritte sind nicht genug
Mehr als zwei Jahre nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia kommt endlich Bewegung in die Ermittlungen. In der vergangenen Woche gab es mehrere Festnahmen, führende Politiker traten...

- Malta
Mord an Journalistin endlich aufklären
Knapp ein Jahr nach dem Mord an der Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia fordert Reporter ohne Grenzen (ROG) die maltesischen Behörden auf, die Tat endlich lückenlos aufzuklären. Caruana...

- Malta
Gerechtigkeit für Daphne Caruana Galizia
Wir, die unterzeichnenden internationalen Meinungsfreiheitsorganisationen, das European Centre for Press and Media Freedom, IL-Kenniesa, Reporter ohne Grenzen und Transparency International, fordern...

- Malta
Mailaktion: Mord an Journalistin aufklären
Einen Monat nach dem Mord an der maltesischen Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia gibt es immer noch keine Fortschritte in der Frage, wer für das brutale Verbrechen verantwortlich ist....

- Malta
Mord an Caruana Galizia lückenlos aufklären
Reporter ohne Grenzen verurteilt den Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia auf das Schärfste. „Es ist schockierend, dass in einem Land der Europäischen Union eine Journalistin ermordet wird,...
