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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Die Medienlandschaft in Côte d’Ivoire (früher: Elfenbeinküste) ist eine der am stärksten politisierten und polarisierten in Westafrika. Medienschaffende wurden in der Vergangenheit verbalen und physischen Angriffen ausgesetzt oder vor Gericht geladen, auch Zeitungen wurden vorübergehend eingestellt. 

MEDIEN

Mit mindestens 190 zugelassenen Sendern ist das Radio das von der Bevölkerung bevorzugte Medium. Die rund 100 Zeitungen und Nachrichtenseiten lassen sich in der Regel deutlich den politischen Lagern zuordnen. In einer derart polarisierten Medienlandschaft ist investigativer Journalismus noch kaum verbreitet. 2019 beendeten die ersten Privatsender das über 50-jährige Monopol von Radiodiffusion télévision ivoirienne (RTI). Das Land verfügt nun über drei private Fernsehsender, die sich alle im Besitz von Anhänger*innen der Regierungspartei befinden.

POLITIK

Die Pressefreiheit wird nach wie vor durch politische Einflussnahme bestimmt. Parteien und einzelne Politiker*innen wirken stark auf die Medien ein. Der staatliche Sender RTI steht weiterhin in Diensten der Regierung und des Präsidenten. 

GESETZE

Das Gesetzbuch sieht bei Verstößen gegen das Presserecht keine Haftstrafen vor, aber die „Beleidigung des Präsidenten“ steht noch immer unter Strafe. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird in der Verfassung garantiert, und das Pressegesetz von 2017 schützt journalistische Quellen. Trotz einiger Neuerungen enthält das Gesetz vom 6. Juni 2024 über die elektronische Kommunikation einen Artikel, der die Weitergabe von elektronischen Nachrichten unter Strafe stellt, und könnte missbräuchlich gegen Journalist*innen verwendet werden. Print- und Online-Medien werden von der Nationalen Pressebehörde (Autorité nationale de la presse, ANP) reguliert, der Rundfunk von der Hohen Behörde für Rundfunkkommunikation (Haute Autorité de la communication audiovisuelle, HACA). Die ANP kann Zeitungen vorübergehend einstellen und ein dreimonatiges Veröffentlichungsverbot verhängen, wie es seit 2023 bereits mehrfach der Fall war.

WIRTSCHAFT

Die Verkaufszahlen der Zeitungen sind ebenso wie die Zahl der Arbeitsplätze in den Redaktionen rückläufig. Einige überregionale Zeitungen, die vor 20 Jahren eine Auflage von mehreren zehntausend hatten, verkaufen heute kaum mehr als 2.000 Exemplare pro Tag. 2021 kündigte die investigative Wochenzeitung L'Eléphant déchaîné das Ende ihrer Papierversion und den Wechsel zu einem Online-Format an. Private Fernsehsender sind nach wie vor auf Werbeeinnahmen angewiesen, doch der Anzeigenmarkt ist nach Ansicht von Fachleuten nicht stark genug. 

GESELLSCHAFT

Fragen der sexuellen Orientierung werden in Côte d’Ivoire kaum durch die Medien thematisiert. 

SICHERHEIT

Investigative Journalist*innen sind häufig das Ziel von Bestechungsversuchen oder Einschüchterungen, und es kommt zu Angriffen auf den Sitz ihrer Redaktion. Generell sind alle Journalist*innen mit Sicherheitsproblemen konfrontiert – sowohl seitens Vertreter*innen politischer Parteien als auch der Strafverfolgungsbehörden.

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