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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Trotz einer lebendigen Medienlandschaft hat der Inselstaat im Pazifik in den vergangenen Jahren seinen Ruf als regionales Vorbild für Pressefreiheit eingebüßt. Grund dafür ist der autoritäre Druck, den der ehemalige Premierminister und eine Partei ausübten, die bis 2021 vier Jahrzehnte lang an der Macht war.

MEDIEN

Das Ringen um Pressefreiheit wird in Samoa seit Langem durch den Samoa Observer verkörpert – eine unabhängige Tageszeitung, die 1978 gegründet wurde und sich seither gegen Drohungen, Schikanen und sogar Brandanschläge behauptet hat. Sie genießt unter Redaktionen im gesamten Pazifik hohes Ansehen. Daneben existiert mit der Savali eine staatlich finanzierte, zwei­sprachige Wochenzeitung (Samoanisch/Englisch), die vor allem positiv über die Regierung berichtet. Der größte Fernsehsender, TV1, ging aus der Privatisierung der ehemaligen Staatsgesellschaft Samoa Broadcasting Corporation hervor. Die Talamua-Gruppe betreibt unter anderem SamoaFM, während sich der landesweite Radiosender 2AP selbst als „Stimme der Nation“ bezeichnet. 2024 wurde mit The New Atoll ein neues unabhängiges Online-Magazin gegründet.

POLITIK

Samoa ist eine parlamentarische Demokratie mit freien Wahlen. Die Human Rights Protection Party (HRPP) hielt vierzig Jahre lang die Macht, bis sie bei den Wahlen im April 2021 knapp gegen die neue Partei Samoa United in Faith (Faʻatuatua i le Atua Samoa ua Tasi – FAST) unter Fiamē Naomi Mataʻafa verlor. Zur Wahlniederlage trug auch ein umstrittener Vorstoß bei, die verfassungsrechtlichen Grundlagen des Landes zu reformieren – das hätte auch die Pressefreiheit gefährdet.

GESETZE

Ein Gesetz zur Kriminalisierung von Verleumdung wurde 2013 aufgehoben. Doch im Dezember 2017 führte das Parlament das Gesetz unter dem Druck des damaligen Premierministers Tuila’epa Sa’ilele Malielegaoi wieder ein. Dieses ermöglichte ihm, regierungskritische Journalist*innen anzugreifen. Journalist*innen haben bis heute keinen gesicherten Zugang zu staatlichen Informationen. Besonders deutlich wurde dies während zweier Gesundheitskrisen: der schweren Masernepidemie 2019 und der Covid-19-Pandemie, als die Regierung sich weigerte, Informationen transparent zu machen.

WIRTSCHAFT

Die finanzielle Basis von staatlichen und privaten Medien ist fragil, was in Krisensituationen zu Entlassungen führen kann. Das war vor allem während der Corona-Pandemie der Fall.

GESELLSCHAFT

Die samoanische Gesellschaft ist zu 98 Prozent christlich. Sowohl die protestantische als auch die katholische Kirche sind in den Medien stark präsent – eine Tendenz, die sich seit 2017 noch verstärkt hat, als Samoa das Christentum in der Präambel seiner Verfassung zur Staatsreligion erklärte. Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt, die Darstellung von Homosexualität und Abtreibung sind aus der öffentlichen Debatte ausgeschlossen. Die Regierungsübernahme durch die FAST-Partei 2021 hat diese Tendenz bestätigt.

SICHERHEIT

Die Journalists Association of (Western) Samoa (JAWS) ist die wichtigste Stimme für Pressefreiheit im Land. 2020 drohte der damalige Premierminister Tuila’epa damit, Facebook zu verbieten, nachdem dort Inhalte veröffentlicht wurden, die ihm missfielen. Anschließend verklagte er persönlich einen Blogger wegen Verleumdung. Anfang 2025 wurden Journalist*innen und ihre Familien Zielscheibe von Online-Todesdrohungen. Die Samoan Alliance of Media Professionals for Development (SAMPOD) verurteilte diese Angriffe als „Attacken auf die vierte Gewalt und die Demokratie“.

Ihre Ansprechperson


Fabio Niewelt (keine Pronomen oder they/them)
Assistenz Kommunikation
presse@reporter-ohne-grenzen.de

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