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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Verstöße gegen die Pressefreiheit sind auf den Seychellen selten; Journalist*innen haben gute Arbeitsbedingungen.

MEDIEN

Medienpluralismus, Meinungsvielfalt und die Möglichkeit, über heikle Themen zu berichten, haben sich in den vergangenen zehn Jahren auf den Seychellen positiv entwickelt. Auf dem Archipel gibt es etwa zehn Medien, von denen die öffentlich-rechtliche Rundfunkgruppe SBC die populärste ist; sie umfasst zwei Fernsehkanäle sowie zwei Radiosender und bietet Zugang zu verschiedenen internationalen Inhalten. Der 2017 gestartete Sender TéléSesel ist der einzige Privatsender des Landes. Darüber hinaus gibt es zwei private Radiosender, Pure 907 und K-Radio, sowie mehrere Printmedien, darunter die staatliche Tageszeitung Nation und die private Today in Seychelles.

POLITIK

Seit der Einführung des Mehrparteiensystems im Jahr 1993 hat die während der jahrzehntelangen kommunistischen Herrschaft herrschende Selbstzensur allmählich nachgelassen. Staatliche Medien scheuen nicht mehr davor zurück, die Regierung zu kritisieren oder über Themen wie Korruption und Vetternwirtschaft zu berichten. Verschiedene Publikationen sind jedoch nach wie vor auf der Linie bestimmter politischer Parteien.

GESETZE

Die Pressefreiheit ist in der Verfassung verankert, und Verleumdung wurde 2021 entkriminalisiert. Drei Jahre zuvor war bereits ein Gesetz über den Zugang zu öffentlichen Informationen verabschiedet worden. Das Quellengeheimnis ist geschützt, und jedes Medium verfügt über seinen eigenen Verhaltenskodex. Seit 2014 werden Journalist*innen und die Pressefreiheit von der Association of Media Practitioners Seychelles (AMPS) verteidigt.

WIRTSCHAFT

Die drastische Senkung der Kosten für die Gründung einer Rundfunkanstalt (der Preis für eine Rundfunklizenz wurde seit 2012 auf ein Achtel gesenkt) hat den Eintritt neuer privater Akteure ermöglicht und das staatliche Rundfunkmonopol gebrochen. Printmedien sind in der Regel unrentabel. Der Bereich leidet unter hohen Druck- und Vertriebskosten – angesichts der Größe des Archipels kein Wunder. Mehrere Zeitungen erscheinen deshalb nur noch online. Die staatliche Nation ist die letzte Tageszeitung, die noch am Kiosk erhältlich ist. 

GESELLSCHAFT

Die Seychellen sind eines der sehr wenigen afrikanischen Länder, in denen mehr Frauen als Männer im Journalismus arbeiten. 

SICHERHEIT

Angriffe auf Medienschaffende sind sehr selten und finden – ausgehend vor allem von Parteianhänger*innen – primär in den Sozialen Medien statt. Sanktionen gegen Medien sind ebenfalls selten, können aber extrem ausfallen. 2020 wurde eine Zeitung für einen 2016 veröffentlichten Artikel wegen Verleumdung zu einer Geldstrafe von über 23.000 Euro verurteilt. Zwei Medienschaffenden wurde die Berichterstattung über die Pressekonferenz des Präsidenten Ende 2022 ohne offiziellen Grund untersagt.

Ihr Ansprechpartner


Christopher Resch (er/ihm)
Referent Presse
christopher.resch@reporter-ohne-grenzen.de

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