Himmel und Hölle

Ägypten, Griechenland und Kambodscha: Himmel für Tourist*innen und Hölle für Journalist*innen:

In vielen beliebten Reiseländern stehen Medienschaffende unter Beobachtung, werden verfolgt, verhaftet – oder verschwinden. Wir zeigen, was sich hinter der Postkartenidylle versteckt und wie du die Pressefreiheit schützen kannst. 

Idyllische bilder aus Ägypten (Pyramiden), Griechenland und Kambodscha
© RSF

Warum wir hinschauen müssen

Während Millionen Menschen sorglos durch Tempel, Wüsten und Inselwelten reisen, kämpfen lokale und internationale Journalist*innen um ihre Sicherheit, ihre Stimme – und oft um ihr Leben.

In Ländern wie Kambodscha, Ägypten oder Griechenland unterdrückt die Regierung kritische Berichterstattung:

  • Kameras werden beschlagnahmt
  • Recherchen werden kriminalisiert
  • Journalist*innen werden bedroht, eingesperrt oder zum Schweigen gebracht

Reporter ohne Grenzen macht diesen Widerspruch sichtbar – mit Berichten, Bildern und Reportagen über diejenigen, die nicht mehr berichten dürfen.

Drei beliebte Reiseziele – mit eingeschränkter Pressefreiheit

Ägypten – geheimnisvolle Pyramiden, gigantisches Gefängnis

Mehr als 60 Journalist*innen sitzen derzeit in einem der größten Gefängnisse der Welt. Medien stehen unter staatlicher Kontrolle – wer über Korruption, Proteste oder Unterdrückung berichtet, riskiert alles. In Ägypten befinden sich mehr Medienschaffende in Haft als in jedem anderen nordafrikanischen Land. Auf unserer Rangliste der Pressefreiheit 2025 steht Ägypten auf Platz 170 von 180 Ländern.

Griechenland – weiße Häuser, blutrote Schlagzeilen

 Medienschaffende werden schikaniert, überwacht oder kriminalisiert. Griechenland fiel in unserem RSF-Ranking der Pressefreiheit seit 2021 um über 30 Plätze: #89/180.

Der Tempel von Angkor Watt, eine populäre Sehenswürdigkeit in Kambodscha
© RSF

Kambodscha – klösterliche Stille, schweigende Journalist*innen

Die Regierung duldet keine kritischen Stimmen. Dutzende unabhängige Medienhäuser wurden geschlossen, Reporter*innen verschwinden oder sitzen jahrelang in Haft. Kambodschas größte unabhängige Zeitung wurde 2023 auf Regierungsdruck geschlossen – #161/180.

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Pressefreiheit im Weltweiten Fokus: die RSF Rangliste 2025

Die Rangliste der Pressefreiheit

Die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen dokumentiert, wie tief die Krise des unabhängigen Journalismus bereits reicht – und warum entschlossenes Handeln wichtiger ist denn je.

Die neue Rangliste 2025 zeigt ein alarmierendes Bild. In der Hälfte aller Länder ist freie Berichterstattung kaum noch möglich – Journalist*innen arbeiten unter massivem Druck oder realer Gefahr. Viele Medien stehen mit dem Rücken zur Wand: Ihnen fehlt das Geld, um unabhängig zu berichten. Stattdessen geraten sie unter den Einfluss von Regierungen, Machtinteressen oder Großkonzernen. Gewalt, Drohungen und Schikanen nehmen weltweit zu.

An der Spitze stehen Norwegen und Estland, am unteren Ende finden sich Nordkorea, Eritrea und China, wo unabhängiger Journalismus systematisch unterdrückt wird.

Die Rangliste der Pressefreiheit ist ein weltweit beachteter Index von Reporter ohne Grenzen,
der seit 2002 jährlich veröffentlicht wird und die Lage der Medienfreiheit in 180 Ländern bewertet. Er beleuchtet Zustand und Entwicklung der Pressefreiheit anhand von fünf Indikatoren (politisch, rechtlich, ökonomisch, soziokulturell, Sicherheit) und untersucht sowohl strukturelle Rahmenbedingungen als auch konkrete Repressionen. Die Punktzahl verdeutlicht, ob Journalist*innen in einem Land frei, gefährdet oder bedroht arbeiten. Ziel ist, durch transparente Bewertung Aufklärung zu leisten, Regierungen zur Verantwortung zu ziehen und globale Standards zum Schutz freier Berichterstattung zu stärken.