Nicht erst seit dem niedergeschlagenen Putsch im Jahr 2016 geht die Erdogan-Regierung in der Türkei hart gegen die unabhängigen Medien vor. Dutzende Journalistinnen und Journalisten wurden aufgrund ihrer kritischen Berichterstattung verurteilt. Manche müssen langjährige Haftstrafen antreten, andere wehren sich in endlosen Gerichtsprozessen gegen die Urteile. Erol Önderoğlu etwa, Journalist und Repräsentant von Reporter ohne Grenzen (RSF) in der Türkei, drohen wegen der Teilnahme an einer Solidaritätsaktion für eine pro-kurdische Zeitung bis zu vierzehneinhalb Jahre Haft. Sein Prozess wurde zuletzt erneut vertagt.
Die Repression bekommen längst auch Exil-Journalistinnen und -Journalisten in Europa zu spüren. Auch in Deutschland werden türkische Medienschaffende angegriffen, verbal und körperlich, am helllichten Tag. Erk Acarer hat dies erst Anfang Juli erfahren müssen, als ihm drei Männer vor seiner eigenen Haustür in Berlin auflauerten und ihn so schwer verletzten, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste.
Welche Hoffnung gibt es noch für die Pressefreiheit in der Türkei? Wie behaupten sich türkische Journalistinnen und Reporter im Land – und wie wehren sie sich gegenüber den Bedrohungen im Exil? Welche Rolle kann die deutsche Zivilgesellschaft und die Bundesregierung spielen?
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf zehn begrenzt. Alle Anwesenden müssen den Nachweis einer vollständigen Impfung oder Genesung vorweisen (2G-Regelung) und sich über die Corona-Warn-App registrieren. In den Innenräumen muss eine medizinische Maske getragen werden.
Die Veranstaltung findet in deutscher und türkischer Sprache statt. Wir bitten um Anmeldung per E-Mail.
Im Anschluss an das Pressegespräch sowie darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Interviews zu führen. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an presse@reporter-ohne-grenzen.de.
