Jonathan Dagher ist ein junger Autor aus dem Libanon. Vier Monate lang nimmt er am Berliner Stipendienprogramm von Reporter ohne Grenzen teil.
Im Libanon arbeitet Dagher für Megaphone, eine unabhängige Online-Plattform, die Nachrichten aus dem Land aufbereitet und analysiert. Dabei begeistern ihn vor allem die Themenbereiche Politik, Menschenrechte und Aktivismus.
Ursprünglich hat er etwas ganz Anderes studiert – er machte einen Abschluss als Maschinenbauingenieur an der American University of Beirut mit dem Nebenfach Englische Literatur. Nach seinem Studium haben ihn dann aber die Leidenschaft für Politik und fürs Schreiben, gemeinsam mit seinem Interesse an neuen Medien und Technologien, dazu gebracht, eine Karriere als Autor von Webinhalten zu starten. Neben anderen Schreibprojekten arbeitet er als Drehbuchautor und Synchronsprecher bei Megaphone.
Vor seiner Tätigkeit bei Megaphone sammelte Dagher Erfahrungen als Content Manager beim Radiosender Light FM Libanon. Außerdem leitete er die Produktion von Online-Kursen und Berichten über die Verlagsbranche bei Bookwitty, bevor er ein Diplom in Digital Marketing von der "Ecole Superieure des Affaires" in Beirut erhielt. Er war Kommunikationsbeauftragter des Hammana Artist House, einem multidisziplinären Kunstresidenzraum im Libanon. Eines seiner Werke ist der Bericht "Online Privacy Threats Against Women and the LGBTQ+ Communities in Libanon", den er für die Medienvertretung und Entwicklungsorganisation SMEX recherchierte und verfasste.
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Jonathan Dagher is a young author from Lebanon. He took part in RSF Germany’s Berlin Scholarship Programme for four months.
In Lebanon Dagher works for Megaphone, an independent online platform that edits and analyses domestic news stories. Politics, human rights and activism are his main areas of interest.
He originally studied something entirely different from journalism – he earned a degree in mechanical engineering at the American University of Beirut, with English Literature as his secondary subject. After his studies his passion for politics and writing in combination with his interest in new media and technologies led him to embark on a career as a web content writer. In addition to his writing projects he also works as a script writer and voice-over artist for Megaphone.
Before he began working for Megaphone Dagher gained experience as a content manager at radio broadcaster Light FM Lebanon. He also managed the production of online courses and reports on the publishing sector at Bookwitty, before receiving a degree in Digital Marketing from the "Ecole Superieure des Affaires" in Beirut. He was the communications representative for the Hammana Artist House, a multidisciplinary art residency space in Lebanon. One of his many works is the report: "Online Privacy Threats Against Women and the LGBTQ+ Communities in Libanon", which he researched and wrote for the media advocacy and development organisation SMEX.
Bildnachweis / Photo credits: (c) Reporter ohne Grenzen
"Berlin ist eine neue Heimat für mich geworden"
"Nicht jeden Tag erhält man die Chance, vier Sommermonate in Berlin zu verbringen und von Expert*innen in Sachen Pressefreiheit weltweit zu lernen. Ich habe diese Möglichkeit bekommen, als Reporter ohne Grenzen mich und vier weitere Journalist*innen aus der ganzen Welt eingeladen hat, an einem digitalen Sicherheitstraining für Medienschaffende teilzunehmen.
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass diese Erfahrung mein Leben verändert hat. Ich habe durch das Programm zum ersten Mal außerhalb des Libanons gelebt und zum ersten Mal so viele Journalist*innen, Aktivist*innen und Verteidiger*innen der Meinungsfreiheit auf einmal getroffen. Ich habe zudem das Leben in Europa, speziell in Berlin, aus der Perspektive eines Anwohners kennengelernt.
Dabei hat mir dieser Aufenthalt einiges geboten: Ich habe die Schönheit und Kultur Berlins kennengelernt, die Parks und das Nachleben erkundet, mich mit der Politik kritisch auseinandergesetzt, über die bewegende Geschichte Berlins gelernt, am Christopher Street Day teilgenommen, das unvorhersehbare Wetter der Stadt erlebt und Menschen aus der ganzen Welt getroffen, die genau wie ich nach Berlin gekommen sind, um in die Stadt einzutauchen. All das sind Dinge, die mich verändert haben und meine größte Hoffnung als Schriftsteller und Aktivist in Beirut bestätigt haben: dass Freiheit nicht unmöglich ist. Freiheit kann erreicht werden und das ist wunderbar.
Wenn ich jetzt an Berlin denke, dann denke ich an eine neue Heimat. An einen Ort, an dem ich mich sicher fühle und an den ich sehr bald zurückkehren möchte. Bei meiner Rückreise in den Libanon habe ich Hoffnung, neues Wissen und Fähigkeiten, die für meine Arbeit entscheidend sind, aber auch neue Freundschaften im Gepäck. Ich werde immer dankbar sein für die großzügige und freundliche Unterstützung, die Reporter ohne Grenzen und der Berliner Senat mir und den anderen Stipendiat*innen entgegengebracht haben. Dankeschön Berlin, bis bald!"
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"Berlin has become a new home for me."
"It’s not every day you get the chance to spend four summer months in Berlin and learn from people who are experts in global press freedom. I was given this opportunity when RSF Germany invited me and four other journalists from all over the world to take part in a digital security training programme for media professionals.
I’m not exaggerating when I say that this experience changed my life. Through the programme I got to live outside Lebanon for the first time in my life and met many journalists, activists and campaigners for freedom of expression within a short time. I also experienced life in Europe, and specifically in Berlin, from the perspective of a resident.
This residency offered me many opportunities: I experienced the beauty and culture of Berlin, explored its parks and nightlife, took a critical look at its policies, learned about Berlin’s moving history, took part in the Christopher Street Day festivities, experienced the city’s unpredictable weather and met people from all over the world who, like me, came to Berlin to immerse themselves in the city. All these are things that have changed me and reaffirmed my greatest hope as a writer and activist in Beirut: that freedom is not impossible. Freedom can be achieved and that’s a wonderful thing. When I think of Berlin now, I think of it as a new home. A place where I feel safe and which I hope to return to very soon. I am returning to Lebanon with hope, new knowledge and skills that are vital for my work, and also new friendships. I will always be grateful for the generous and friendly support that RSF Germany and the Berlin Senate offered to me and the other fellows on the programme. Thank you, Berlin. See you soon! "
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