Muhammad Farhan ist Stipendiat des Berliner Stipendienprogramms von Reporter ohne Grenzen. Er ist Gründer und Chefredakteur von postmigration.com - ein Journalismus-Blog, in dem es um Meinungsfreiheit, digitale Rechte, Privatsphäre, Geschlecht und Intersektionalität geht.
Sein Projekt hilft unter anderem Aktivistinnen und Aktivisten sowie sozialen Projekten, ihre digitale Präsenz mit Dienstleistungen wie kostenloser Beratung, Webseiten-Gestaltung, Grafikdesign, Copywriting und Copyediting zu verbessern. Außerdem schult er Journalistinnen und Journalisten im Umgang mit digitalen Medien, um ihre Arbeit voranzutreiben.
Davor arbeitete Farhan als Digital Editor bei der Daily Times, Pakistans drittgrößter englischsprachiger Tageszeitung, und half ihnen beim Übergang in die digitale Welt. Im Rahmen seiner Tätigkeit betreute und redigierte er die Webseiten und Social Media Kanäle der Zeitungen und Zeitschriften und bearbeitete deren Inhalte.
Farhan konzentriert sich seit mehr als einem Jahrzehnt hauptsächlich auf die digitalen Medien, zusätzlich hat er auch eine Ausbildung im Bereich der elektronischen Medien absolviert. Er hat fast drei Jahre lang zwei Webseiten und Social Media Kanäle von Dunya News betreut. Er war außerdem Regionalredakteur für den Nahen Osten und AfPak bei FutureChallenges.org, einem Projekt, das ursprünglich von der Bertelsmann Stiftung im Jahr 2010 ins Leben gerufen wurde.
Farhan begann 2008 als Blogger und bald wurden seine Beiträge auch in den "großen" Medien veröffentlicht. Zudem wurde er Autor bei GlobalVoices sowie Gründungsherausgeber der Urdu-Sektion. Farhans Arbeit und Blogs haben einige der umstrittenen und tabuisierten Themen in Pakistan diskutiert, darunter Queer- und Gender-Rechte. Sein Blog erhielt auch die Auszeichnung Best News Broken on a Blog von Google Pakistan und CIO Pakistan. Doch aufgrund seiner Thematisierung von strittigen Themen und trotz starker Selbst-Zensierung bei der Arbeit, wird Farhan von der Regierung ständig überwacht und erhält sowohl online als auch über das Telefon zahlreiche Drohungen. Das Training hilft ihm, sich gegen digitale Gefahren zu schützen und weiter professionell und sicher arbeiten zu können.
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Muhammad Farhan is a fellow of RSF Germany’s Berlin Scholarship Programme. He is the founder and editor-in-chief of postmigration.com - a journalism blog dealing with freedom of expression, digital rights, privacy, gender and intersectionality.
His project helps activists and social projects improve their digital presence through services such as free advice, website design, graphic design, copywriting and copy editing. He also trains journalists in the use of digital media to help them advance their work.
Prior to this, Farhan worked as a digital editor at the Daily Times, Pakistan's third largest English-language daily newspaper, helping it make the transition to the digital world. As part of his job he managed and edited the newspaper's websites and social media channels and edited their content.
For more than a decade Farhan has focused primarily on digital media. He also completed a training course in electronic media. For three years he managed two of Dunya News’s websites and social media channels. He was also regional editor for the Middle East and AfPak at FutureChallenges.org, a project originally launched by the Bertelsmann Stiftung in 2010.
Farhan started as a blogger in 2008 and soon his articles were also being published in "big" media. He also became an author at GlobalVoices and founding editor of the Urdu section. Farhan's articles and blogs discuss some of the controversial and taboo issues in Pakistan, including queer and gender rights. His blog also won the “Best News Broken on a Blog” award presented by Google Pakistan and CIO Pakistan. However, because of his focus on controversial issues, and despite heavy self-censorship of his work, Farhan is under constant surveillance by the government, and frequently receives threats both online and over the phone. The training he received helps him to protect himself against digital threats and to continue to work professionally and safely.
Bildnachweis / Photo credits: (c) Reporter ohne Grenzen
"Erst während des Trainings wurde mir klar, dass es immer noch Schlupflöcher gibt, die ich schließen muss."
"Ich arbeite seit elf Jahren als Journalist und Enthusiast für die digitale Welt in Pakistan und war an vorderster Front bei der Verteidigung der digitalen Präsenz der Tageszeitungen, als sie fast jeden Tag unter Hackerangriff stand. Nach meiner Erfahrung ist die digitale Sicherheit wichtiger, als es scheint.
Als jemand mit einem gewissen technischen Hintergrund und Erfahrung stellte ich mir immer vor, dass meine Fähigkeiten im Bereich der digitalen Sicherheit ausreichen würden, um mich zu schützen. Erst während des Trainings wurde mir aber klar, dass es immer noch Schlupflöcher gibt, die ich schließen muss, um mich und meine Quellen unter anderem online zu schützen.
Es ist eine Sache, technisches und digitales Fachwissen zu haben, aber es ist eine ganz andere Geschichte, die Werkzeuge zur Bekämpfung von Eindringlingen zu besitzen, wenn man sie braucht. Deshalb war mir die Ausbildung mit dem Berliner Stipendienprogramm wichtig. Es half mir, meine Gedanken und Fähigkeiten in einem methodischen Ansatz zur Bekämpfung von Überwachung und Hacking sowie beim Umgang mit Internettrolls zu organisieren.
Mit meinen verbesserten Fähigkeiten in den Bereichen Verschlüsselung, Anonymisierung und Kontosicherheit sowie durch meinen Blog postmigration.com helfe ich Journalistinnen und Journalisten in Pakistan jetzt durch Online-Seminare, Videoblogs und kostenlose Beratung."
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"It was only during the course that I realised there are still loopholes that I need to close."
"I’ve been working as a journalist and enthusiast for the digital world in Pakistan for eleven years, and I was on the front line of the campaign to defend the web presence of the daily papers in the times when they were hit by cyberattacks almost every day. In my experience digital security is more important than it seems to be.
As someone with a certain technical background and experience, I always thought that my skills in the area of digital security would be enough to protect me. It was only during the training programme that I realised there are still loopholes that I need to close to protect myself and my sources online and elsewhere.
It’s one thing to have technical and digital know-how, but it’s quite another to have the tools you need to combat invaders when you need them. This is why the training I received with the Berlin Scholarship Programme was important to me. It helped me to organise my thoughts and skills in a methodical approach to counter surveillance and hacking as well as deal with online trolls.
With my improved skills in the areas of encoding, anonymisation and account security and my blog “postmigration.com“, I now help journalists in Pakistan by offering online seminars, video blogs and free advice."
