Julio Garcia Pérez

Julio García Pérez ist Stipendiat des Berliner Stipendienprogramms von Reporter ohne Grenzen. Als Reporter und Fotojournalist arbeitet Julio für das Nachrichtenunternehmen Prensa Comunitaria, das sich als feministisch und autonom beschreibt.

2013 berichtete Pérez über den Angriff auf eine Gruppe von Menschenrechtsaktivistinnen und –aktivisten. Daraufhin wurde er bedroht und bekam über Fake-Profile auf Facebook Morddrohungen. Das ist nur ein Beispiel für die Einschüchterungsversuche und Gefahren, denen Pérez in Guatemala ausgesetzt ist und gegen die er sich schützen muss.

Seine Themen sind unter anderem Korruption und lokale Konflikte in der Region Huehuetenango, wo er lebt. Im Norden dieser Region kommt es oft zu Spannungen, unter anderem durch den Mineralienabbau durch transnationale Unternehmen und die Verdrängung der indigenen Bevölkerung. Wegen ihrer kritischen Berichterstattung stehen Pérez und seine Kolleginnen und Kollegen bei Prensa Comunitaria unter Druck. Um sich selbst und seine Informationen besser schützen zu können, nimmt Pérez an dem Training zu digitaler Sicherheit teil.  


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Julio García Pérez is a fellow on RSF Germany’s Berlin Scholarship Programme. He works as a reporter and photojournalist for the Guatemalan news company Prensa Comunitaria, which describes itself as feminist and autonomous.

In 2013 Pérez covered an attack on a group of human rights activists. He was then threatened and received death threats via fake profiles on Facebook. This is just one example of the intimidation and dangers that Pérez is exposed to in Guatemala.

The topics he covers include corruption and local conflicts in the Huehuetenango region where he lives. Tensions often arise in the north of this region, due in part to the mining of minerals by transnational companies and the displacement of the indigenous population. Pérez and his colleagues at Prensa Comunitaria have come under pressure because of their critical reporting. Pérez is taking part in the training course on digital security to learn to better protect himself and his information.


Bildnachweis / Photo credits: (c) Reporter ohne Grenzen

"Am Anfang waren es sehr viele Informationen für mich"

"Mein Name ist Julio Garcia Pérez, ich komme aus Guatemala in Mittelamerika. Anfang August bekam ich eine E-Mail von Reporter ohne Grenzen, in der sie mich eingeladen haben, mich für das Stipendienprogramm zu bewerben. Ich habe mir gedacht: Ja, das ist wert, es auszuprobieren, ich habe nichts zu verlieren.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich ausgewählt werden würde zwischen all den anderen Bewerberinnen und Bewerbern. Aber am 3. Oktober war es dann soweit: Ich habe Guatemala verlassen und bin einen Tag später in Berlin angekommen. Dort haben schon Elias und Tillmann am Flughafen auf mich gewartet. Ich war so glücklich, sie endlich persönlich zu treffen. Am gleichen Nachmittag sind wir schon Pizza essen gegangen, gemeinsam mit Marie aus Brasilien.

Das offizielle Stipendienprogramm hat am 9. Oktober mit individuellen Gesprächen über unsere Erwartungen und Ziele begonnen. Während des Trainings waren es am Anfang doch sehr viele Informationen für mich. Ich konnte nicht allem Schritt für Schritt folgen, aber ich glaube, ich habe das Grundlegende verstanden. Es war eine Herausforderung für mich und ist es immer noch, aber ich bin mir sicher, dass ich das, was ich gelernt habe, mitnehmen kann, um es mit meinen Kolleginnen und Kollegen zu teilen.

Ich werde aus dem Seminarangebot einen Zusammenfassung anfertigen, die die Gegebenheiten in meinem Land berücksichtigt und an die Bedürfnisse meiner Kollegen angepasst ist, so dass ich selbst vermitteln kann, was für uns relevant ist.

Berlin ist eine bezaubernde Stadt, die Menschen, die Kultur und die Art zu leben sind sehr interessant. Ich würde gern nach Deutschland zurückkommen und den Sommer erleben, mehr über die Kultur und auch digitale Sicherheit lernen. Denn der Weg des Lernens ist sehr lang und hat kein Ende.

Noch einmal möchte ich dem Team von Reporter ohne Grenzen dafür danken, dass sie mich hierhergebracht haben, ich etwas über digitale Sicherheit lernen und all diese wunderbaren Erfahrungen machen konnte."


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"In the beginning it was a lot of information for me to take in."

"My name is Julio Garcia Pérez and I come from Guatemala in Central America. At the beginning of August I received an email from RSF Germany in which they invited me to apply for the scholarship programme. I thought to myself: yes, I’ll give it a go, I have nothing to loose.

I never thought that I would be chosen among all the other applicants. But on 3 October I left Guatemala and arrived in Berlin one day later. Elias and Tillmann were waiting for me at the airport. I was so happy to finally meet them in person. On that same afternoon we went for a pizza together with Marie from Brazil.

The official scholarship programme began on October 9 with individual conversations about our expectations and goals. When the training began it was a lot of information for me to take in. I couldn’t follow everything step by step, but I think I understood the basics. It was a challenge for me and it still is, but I’m certain that I will be able to take what I have learned back with me and share it with my colleagues. I will put together a seminar that takes account of the situation in my country and is adapted to my colleagues’ needs, so that I can teach them what is relevant for us.

Berlin is an enchanting city; the people, the culture and the way of life are very interesting. I would like to return to Germany and experience it in the summer and learn more about its culture and also about digital security. Because the path of learning is a very long one that never ends.

I would like to thank the RSF Germany team once again for bringing me here, training me in digital security and making it possible for me to have all these wonderful experiences."