Weltkarte wird geladen...

Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

Klicken Sie auf ein Land, um detaillierte Informationen anzuzeigen. Verwenden Sie die Pfeiltasten zur Navigation, Enter zur Auswahl.

Auch wenn Journalist*innen in der Schweiz grundsätzlich sicher und geschützt arbeiten können, hat sich das politische Klima für die Pressefreiheit zuletzt eingetrübt – etwa durch parlamentarische Eingriffe gegen den investigativen Journalismus und Debatten über die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

MEDIEN

Die Schweizer Medienlandschaft ist geprägt von einem starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der SRG-SSR, und traditionell sehr vielfältigen Printmedien. Letztere leiden jedoch seit einigen Jahren unter den Auswirkungen einer starken Konzentration, die mit den Folgen des digitalen Wandels zusammenhängt. Die führenden Zeitungen in der französischsprachigen Schweiz sind 24 heures, Tribune de Genève, Le Temps und La Liberté. In der Deutschschweiz sind es der Blick, der Tages-Anzeiger, die Neue Zürcher Zeitung und die Basler Zeitung. Die wichtigste Tageszeitung der italienischsprachigen Schweiz ist Corriere del Ticino.

POLITIK

Medienschaffende in der Schweiz sind trotz der Nähe einiger Medien zu bestimmten politischen Gruppierungen vor politischem Druck geschützt. Insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk verfügt über solide Garantien gegen politische Einflussnahme auf das Programm. Dennoch mehren sich kritische Stimmen, die mangelnden Pluralismus in den Programmen beklagen.

GESETZE

Während Medienschaffende in einem insgesamt pressefreundlichen rechtlichen Umfeld arbeiten, sind manche Gesetze problematisch. 2022 stimmte das Schweizer Parlament dafür, dass Richter*innen Medienberichte einfacher vorsorglich stoppen können. Über das Gesetz, das Berichte über Informationen verbietet, die dem Bankgeheimnis unterliegen, wird aktuell diskutiert – es verhinderte eine Beteiligung der Schweizer Medien an den SwissLeaks-Enthüllungen 2015.

WIRTSCHAFT

Konzentration und Personalabbau haben vor allem die Lokalzeitungen getroffen, viele verschwanden oder wurden von Großverlagen übernommen. Nachdem ein Ausbau staatlicher Medienförderung 2022 per Referendum scheiterte, sind neue Vorstöße blockiert. Die Regierung plant zudem eine Reduzierung der Haushaltsabgabe um 15 Prozent; eine weitere Kürzung um ein Drittel wird per Volksinitiative angestrebt.

GESELLSCHAFT

Einige zivilgesellschaftliche Bewegungen haben zuletzt durch ihre Aktionen die Selbstzensur gefördert. So forderten antirassistische, feministische und LGBTQ+-Aktivist*innen einige Medien auf, bestimmte Inhalte, insbesondere satirischer Art, zu entfernen, in einem Fall begleitet durch Sachbeschädigungen an Dienstfahrzeugen einer Redaktion. 

SICHERHEIT

Seit Beginn der Corona-Pandemie werden Medienschaffende regelmäßig von Aktivist*innen angegriffen, die die öffentlichen Corona-Schutzmaßnahmen ablehnten. Es gab mehrere Fälle von Beleidigungen, Drohungen und sogar körperlichen Angriffen auf Medienschaffende.

Ihre Ansprechpartnerin

Katharina Weiß (sie/ihr)
Referentin Presse
katharina.weiss@reporter-ohne-grenzen.de

Aktuelles

Europa - Zentralasien

Region: Europa - Zentralasien

Zur Region