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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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Auch nach dem Ende der Feindseligkeiten zwischen den Huthi-Rebellen und der international anerkannten Regierung sind Journalist*innen weiterhin bedroht.
MEDIEN
Medien im Jemen sind durch die verschiedenen Kriegsakteure polarisiert. Angesichts drohender Sanktionen haben sie keine andere Wahl, als sich auf die Linie desjenigen zu stellen, der das für sie relevante Gebiet kontrolliert. Die Website der Nachrichtenagentur Saba wird von den Huthis kontrolliert, die international anerkannte Regierung betreibt eine weitere Website unter dem gleichen Namen. Al-Masdar steht der Islah-Partei nahe, Al-Masirah ist das wichtigste Sprachrohr der Huthis. Seit die Huthis die Kontrolle über das Telekommunikationsministerium übernommen haben, ist der Zugang zu Online-Medien blockiert.
POLITIK
Eine unabhängige Berichterstattung im Jemen ist extrem schwierig, da die Konfliktparteien die Medien kontrollieren. Nur wenige ausländische Journalist*innen erhalten Zugang. Unabhängig davon, wo sie sich aufhalten, stehen Reporter*innen unter Beobachtung und können allein wegen ihrer Beiträge in den sozialen Medien verhaftet werden. Um Repressalien zu entgehen, haben einige den Beruf gewechselt; dennoch können sie für frühere Veröffentlichungen verfolgt werden.
GESETZE
Aufgrund des Konflikts ist das rechtliche Umfeld für Journalist*innen sehr schwierig. Die Gesetze entsprechen nicht mehr der Realität vor Ort. Medienschaffende sind auf die Zustimmung der Behörden angewiesen, die wiederum situativ und je nach Loyalität der Reporter*innen ihnen gegenüber entscheiden. Das Parlament erarbeitet Gesetzesvorschläge, ist aber durch die politische Spaltung gelähmt: Die eine Hälfte erkennt die Regierung an, die andere unterstützt die Huthi-Rebellen.
WIRTSCHAFT
Geschäftsleute und Politiker*innen nutzen die schlechte wirtschaftliche Lage und die düsteren Zukunftsaussichten dazu aus, Medienschaffende und Medienunternehmen zu kaufen. Journalist*innen können nur dann relativ frei berichten, wenn sie andere Einnahmequellen haben. Medien, die loyal gegenüber den Behörden oder Geschäftsleuten, religiösen Führern oder Politiker*innen sind, erhalten Förderung.
GESELLSCHAFT
Die Religion ist im Jemen allgegenwärtig. Wer journalistisch soziale Probleme anzusprechen wagt, muss damit rechnen, von religiösen Führern als Säkularist, Ungläubiger oder Atheistin beschuldigt zu werden.
SICHERHEIT
Journalist*innen laufen Gefahr, von den Huthis oder der international anerkannten Regierung entführt zu werden. Sie sind zudem Zielscheibe von Gewalt und Übergriffen durch die Milizen und riskieren Todesdrohungen, Mord oder Bombenanschläge. Im Gefängnis drohen Folter und Misshandlung. Vier inhaftierte Journalisten wurden von den Huthis unter dem Vorwurf der Spionage für Saudi-Arabien zum Tode verurteilt; 2023 wurden sie nach einer Vereinbarung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran freigelassen.
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Aktuelles
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Medienschaffende verhaftet und entführt
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Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sind im Jemen vier zum Tode verurteilte Journalisten freigekommen. Sie befanden sich seit 2015 in der Gewalt der Huthi-Rebellen und waren 2020 wegen angeblicher...

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Im Jemen hat die Bürgerkriegspartei der Huthis drei Journalisten auf schwerste Weise misshandelt. Über mindestens 45 Tage hinweg wurden Taufik al-Mansuri, Hareth Humaid und Abdul Chalek Amran mehrfach...

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Journalistin mit Gefängnis und Arbeitsverbot bestraft
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Verstärkte Repressionen gegen Medien im Schatten des Anti-Terrorkampfes
Reporter ohne Grenzen (ROG) beklagt, dass die jemenitische Regierung die internationale Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus in dem Land dazu missbraucht, noch massiver gegen Presse- und...

Ein Jahr Haft wegen Mohammed-Karikaturen
Reporter ohne Grenzen verurteilt die einjährige Haftstrafe gegen Kamal Alufi, Herausgeber der Wochenzeitung „al Rai al-Aam“, sowie das sechsmonatige Erscheinungsverbot des Blattes. „al Rai al-Aam“...

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Jemen: Todesdrohungen gegen Herausgeber der Tageszeitung Al-KhaleejReporter ohne Grenzen fordert sofortige und vollständige Aufklärung des Vorfalls
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