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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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Mexiko
AmerikaMexiko bleibt das gefährlichste Land für Journalist*innen außerhalb von Kriegsgebieten. Die Verstrickung von Politik und organisiertem Verbrechen macht es lebensgefährlich, über sensible Themen wie Korruption oder Drogen- und Menschenhandel zu berichten, und lähmt die juristische Verfolgung von Straftaten gegen Medienschaffende. Sie werden systematisch bedroht, verschleppt oder ermordet. Viele flüchten aus dem Land. Die Medienlandschaft, vor allem der Fernsehsektor, ist sehr konzentriert.
MEDIEN
Mexiko ist eines der Länder mit der höchsten Medienbesitzkonzentration der Welt, was es kleinen, unabhängigen Medien sehr schwer macht, am Markt zu bestehen. Der Telekommunikationssektor wird von Telmex beherrscht, der Radio- und Fernsehsektor von Televisa und TV Azteca; ein weiterer wichtiger Akteur ist die Organización Editorial Mexicana, die 70 Tageszeitungen, 24 Radiosender und über 40 Webseiten betreibt. Immer mehr unabhängige Medienschaffende veröffentlichen ihre eigenen Inhalte daher in den sozialen Netzwerken.
POLITIK
Bei den Wahlen in 2024 wurde Claudia Sheinbaum zur Präsidentin gewählt. Sie ist die Nachfolge von Andrés Manuel López Obrador, der der gleichen Partei (Morena) angehörte. Während des Wahlkampfs versprach Claudia Sheinbaum gegenüber Reporter ohne Grenzen (RSF), eine Reihe von Maßnahmen, die Journalismus stärken und Gewalt gegen die Presse bekämpfen sollen. Konkrete Fortschritte lassen jedoch auf sich warten. Sheinbaum ist im Allgemeinen zurückhaltender im Ton und weniger konfrontativ gegenüber den Medien.
GESETZE
Die Pressefreiheit ist in der mexikanischen Verfassung festgeschrieben und durch ein entsprechendes Gesetz von 1917 geschützt. Es gibt keine Gesetze, die die Berichterstattung übermäßig einschränken. Zensur erfolgt eher durch Drohungen oder gewalttätige Übergriffe auf Medienschaffende als durch Gerichtsverfahren, Inhaftierungen oder Arbeitsverbote.
WIRTSCHAFT
Die mexikanische Wirtschaft ist divers und umfasst Hightech-Industrien, Erdölförderung, Mineralienabbau und verarbeitendes Gewerbe. Das Land ist nach Brasilien die zweitgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas, wurde aber von der Corona-Pandemie schwer getroffen: Mehr als zwei Millionen Arbeitsplätze gingen verloren. Journalist*innen mussten sich nach alternativen Einkommensquellen umsehen. Die Medienbranche war vor allem auch so stark betroffen, weil es keine Gesetze gibt, die eine faire und transparente Verteilung der staatlichen Werbemittel garantieren.
GESELLSCHAFT
Mexiko ist ein bevölkerungsreiches Land mit großen Ballungszentren wie Mexiko-Stadt und mindestens sieben weiteren Städten mit mehr als einer Million Einwohner*innen. Die beliebten Telenovelas stellen für die breite Bevölkerung seit langem das Bindeglied zwischen Unterhaltungsmedien und Informationsquellen dar. TV Azteca und Televisa, private, regierungsnahe Familienunternehmen, sind die größten Anbieter von beidem.
SICHERHEIT
Absprachen zwischen den Behörden und dem organisierten Verbrechen stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit von Medienschaffenden dar und lähmen das Justizsystem auf allen Ebenen. Journalist*innen, die insbesondere auf lokaler Ebene über heikle politische Themen oder Kriminalität berichten, werden eingeschüchtert, bedroht, immer wieder auch kaltblütig ermordet. Andere werden entführt und verschwinden spurlos. Viele fliehen zu ihrem eigenen Schutz ins Ausland. Seit 2000 wurden in Mexiko mehr als 150 Medienschaffende ermordet und 28 verschwanden spurlos.
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Aktuelles
Mehr ermordete Journalisten als 2018
Reporter ohne Grenzen (ROG) beobachtet mit großer Sorge, dass die mexikanischen Behörden der Welle von Journalistenmorden in diesem Jahr anscheinend machtlos gegenüberstehen. Allein im August sind...

- Mexiko
Gefährlichstes Land der Welt für Journalisten
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 sind in Mexiko mindestens acht Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit ermordet worden, mehr als in jedem anderen Land der Welt. Das letzte...

Medien-Roundtable Menschenrechte in Mexiko
Im Vorfeld der internationalen Tagung „Hoffnung für die Menschenrechte in Mexiko?“ laden die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und die Heinrich-Böll-Stiftung Medienvertreterinnen und...

Strafgerichtshof soll Morde ahnden
Der Internationale Strafgerichtshof (engl. ICC) soll die Morde an Journalistinnen und Journalisten in Mexiko ahnden. Das fordert Reporter ohne Grenzen (ROG) und hat einen entsprechenden Antrag...

Verbrechen gegen Journalisten verfolgen
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert das Klima der Gewalt und der Einschüchterung gegenüber Journalisten, das vor der Präsidentschaftswahl am Sonntag (01.07.) in Mexiko herrscht. Zwischen Januar und...

Medienkonzentration und die „Fernseh-Fraktion“
Mexikos Medien werden weitgehend von einigen der reichsten Unternehmer der Welt kontrolliert. Obwohl die Branche boomt, bleiben die Journalisten dabei auf der Strecke: Viele werden so schlecht...

- Mexiko
Regierung muss Journalisten besser schützen
Reporter ohne Grenzen appelliert an Bundeskanzlerin Angela Merkel, bei ihrer Mexiko-Reise Ende dieser Woche auf konkrete und schnelle Schritte für einen besseren Schutz von Journalisten zu dringen....

Angriffe bei Protesten untersuchen
Reporter ohne Grenzen fordert die mexikanischen Behörden auf, die zahlreichen Angriffe auf Journalisten bei den Protesten gegen die mutmaßliche Ermordung von 43 Studenten zu untersuchen und zu...

Im Kreuzfeuer der Kartelle: Journalisten in Mexiko
Mexiko gehört zu den gefährlichsten Orten für Journalisten weltweit. Allein in den vergangenen zwei Monaten wurden fünf Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet, mehr als 80 waren es in den vergangenen...

- Mexiko
EINLADUNG zum Pressegespräch: Im Kreuzfeuer der Kartelle
In Mexiko hält die Gewalt gegen Journalisten auch vor der Präsidentschaftswahl am 1. Juli an. Allein in den vergangenen zwei Monaten wurden fünf Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet, mehr als 80...

Gewalt gegen Journalisten nimmt vor der Wahl am 1. Juli zu
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist besorgt über die Gewalt gegen Journalisten in Mexiko sechs Wochen vor der für den 1. Juli geplanten Präsidentschaftswahl. In den vergangenen Tagen wurden mehrere...

- Mexiko
ROG entsetzt über Mord an mexikanischer Reporterin
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist entsetzt über den grausamen Mord an der mexikanischen Reporterin María Elizabeth Macías. Ihre Leiche wurde am 24. September in der Stadt Luevo Laredo in dem nordöstlich...

Erneut Journalisten erschossen
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über den Mord an zwei Journalisten am 10. Juli in den nordmexikanischen Bundesstaaten Nuevo Léon und Chihuahua. Damit wurden seit Ende Juni insgesamt fünf...

Journalisten-Ehepaar ermordet
Das Ehepaar Juan Francisco Rodríguez Ríos (Foto) und María Elvira Hernández Galena ist am 28. Juni in der Stadt Coyuca de Benitez im südwestmexikanischen Staat Guerrero von Unbekannten erschossen...

- Mexiko
Entführter Kriminalreporter tot aufgefunden
Der mexikanische Hörfunkjournalist José Luis Romero ist zwei Wochen nach seiner Entführung ermordet aufgefunden worden. Sein Körper, der an der Straße von Los Mochis nach El Fuerte im nordwestlichen...
