Veranstaltung

Lateinamerika: Journalismus unter Lebensgefahr

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Lateinamerika: Journalismus unter Lebensgefahr
© RSF / privat
Fünf Journalist*innen sind bei der Veranstaltung zu Gast.

Einschüchterungen, Bedrohungen, Gewalt: In vielen Ländern Lateinamerikas riskieren Journalist*innen ihr Leben, wenn sie über Korruption, organisiertes Verbrechen oder Menschenrechtsverletzungen berichten. Das Refugium-Auszeit-Stipendium von Reporter ohne Grenzen (RSF) und der taz Panter Stiftung gibt bedrohten Medienschaffenden die Möglichkeit, für einige Monate nach Berlin zu kommen und Kraft zu schöpfen. 

Welche konkreten Herausforderungen begegnen den Journalist*innen in ihren Herkunftsländern? Und wie helfen Stipendien, trotz Bedrohungen, Trauma und Unsicherheit weiter journalistisch zu arbeiten? Fünf Fellows aus unterschiedlichen Stipendienprogrammen berichten von ihren Erfahrungen und geben Einblicke in die Realität der Pressefreiheit aus Mexiko, Venezuela, Guatemala und Ecuador.

Wann: Montag, 3. November 2025, 19:00 Uhr (Einlass 18:00)

Wo: taz Kantine (Friedrichstraße 21, 10969 Berlin) oder hier im Livestream

Tickets: https://pretix.eu/panter/auszeit/ 

Eintritt frei. Platzreservierung erforderlich.

Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das Ticket-Portal. Die Plätze sind begrenzt, der Eintritt ist kostenlos. Der Zugang zur Veranstaltung ist barrierefrei.

Die Veranstaltung findet auf Spanisch und Deutsch statt. Es wird eine deutsch-spanische Simultanübersetzung geben. 

Zu Gast sind: 

Heriberto Paredes Coronel ist Fotograf und Journalist aus Tlaxcala, Mexiko. Er widmet sich in seiner Arbeit den Organisationsprozessen in indigenen Gemeinden und Umweltthemen in Mexiko. Er arbeitete mit internationalen Medien zusammen, drehte Dokus, produzierte Podcasts und gründete Molino Informativo. Trotz Bedrohungen setzt er auf Journalismus als Weg zur Gerechtigkeit. 2025 nimmt er an dem Auszeit-Stipendium teil. 

Leonardo Gómez Ponce, investigativer Journalist aus Ecuador, ist Chefredakteur des unabhängigen Mediums Tierra de Nadie, das organisierte Kriminalität, Korruption und lokale Machtstrukturen untersucht. Für seine Arbeit erhielt er u. a. den Sigma Award 2025. Nach Recherchen in Durán, einer Hochburg des Drogenhandels, fokussiert er sich nun auf Territorialkontrolle und institutionelle Vereinnahmung. 2025 ist er Stipendiat des Berliner Stipendienprogramms.

Luis Assardo ist Journalist und Wissenschaftler aus Guatemala und wurde mehrfach für seine investigativen Recherchen ausgezeichnet. Er forscht zu Trollfabriken, Desinformation, Hassrede und Wahlmanipulation. 2017 gründete er Confirmado, ein Projekt gegen Fehlinformationen. 2020/21 war er Teil des Berliner Stipendienprogramms und ist seitdem Digital Security Trainer für andere Stipendiatinnen und Stipendiaten.

Ronna Rísquez Sanchez, geboren in Venezuela, ist eine investigative Journalistin. Die Hauptthemen ihrer Arbeit sind Gewalt, Migration, Menschenrechte und organisierte Kriminalität in Lateinamerika. Sie ist Autorin des Buches „El Tren de Aragua“, das auf jahrelanger Recherche basiert und als Referenzwerk gilt. Zudem koordiniert sie das Mediennetzwerk Alianza Rebelde Investiga

Vania Pigeonutt ist seit 15 Jahren Journalistin mit Fokus auf Menschenrechte, Migration, organisierte Kriminalität und geschlechtsspezifische Gewalt. Als Mitbegründerin von amapolaperiodismo.com und mataranadie.com setzt sie sich für neue Narrative und Gedenken an ermordete Kolleginnen ein. 2022 war sie Auszeit-Refugium-Stipendiatin und lebt seitdem in Berlin im Exil.

Moderiert wird das Gespräch von Gemma Terés Arilla, Leiterin der taz Panter Stiftung und Nube Alvarez Referentin für Advocacy bei Reporter ohne Grenzen und Projektkoordinatorin bei  "Defending Voices Program" Mexiko und Brasilien.