KI Charta

RSF stellt Charta zu KI und Journalismus vor

RSF stellt Charta zu KI und Journalismus vor
©RSF
RSF und 16 Partnerorganisationen haben eine Charta für Künstliche Intelligenz (KI) und Journalismus veröffentlicht.

Reporter ohne Grenzen (RSF) veröffentlicht gemeinsam mit 16 Partnerorganisationen die Pariser Charta für Künstliche Intelligenz (KI) und Journalismus anlässlich des Pariser Friedensforums. Sie definiert zehn Grundsätze und Prinzipien, die Journalistinnen und Journalisten, Nachrichtenredaktionen und Medienunternehmen weltweit bei ihrer Arbeit mit künstlicher Intelligenz anwenden können. Erarbeitet wurde die Charta von einer Kommission, die von Reporter ohne Grenzen ins Leben gerufen wurde. Ihren Vorsitz hat die Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa übernommen.

“KI verschärft eine ohnehin schon existenzbedrohende Situation für den Journalismus. Sie verspricht zwar neue Möglichkeiten, birgt aber auch erhebliche Gefahren für die Integrität der Informationen. Technologische Innovation führt nicht per se zu Fortschritt: Sie muss von der Ethik gesteuert werden, um der Menschheit wirklich zu nutzen. Um das Recht auf Information zu schützen, müssen Journalistinnen und Journalisten und Nachrichtenorganisationen ihre Kräfte bündeln, um sicherzustellen, dass die Verwaltung und Nutzung der transformativsten Technologie unserer Zeit von ethischen Grundsätzen geleitet wird. Die Pariser Charta für KI und Journalismus ist ein wichtiger Schritt in Richtung dieses Ziels”, sagte Maria Ressa, Gründerin und CEO von Rappler und Trägerin des Friedensnobelpreises.

“An dem Thema Künstliche Intelligenz kommt man heutzutage kaum vorbei. Mal wird KI als etwas Übermenschliches präsentiert, mal gänzlich verurteilt. Mit der Pariser Charta versuchen wir, uns diesem Thema nüchtern zu nähern und haben mit unseren Partnern zehn Prinzipien für den Einsatz von KI im Journalismus erarbeitet”, sagte Christophe Deloire, Generaldirektor von Reporter ohne Grenzen. “Die Charta greift journalistische Grundwerte auf und legt besonderen Wert auf die zentrale Rolle der menschlichen Entscheidungsfindung und Verantwortung beim Einsatz von Technologien.”

Die Arbeit an der Pariser Charta für KI und Journalismus wurde im Juli 2023 in Partnerschaft mit Organisationen der Zivilgesellschaft, Expertinnen und Experten für künstliche Intelligenz, Medienvertretern und Journalistinnen aufgenommen. Dieser Kommission gehörten 32 prominente Persönlichkeiten aus 20 verschiedenen Ländern an, die auf Journalismus oder KI spezialisiert sind. Das Ziel war die Festlegung einer Reihe grundlegender ethischer Prinzipien zum Schutz der Integrität von Nachrichten und Informationen in einer Zeit, in der neue Technologien wie KI die Arbeit der Medienbranche verändern können.

Die Charta definiert zehn Kernprinzipien zum Schutz der Integrität von Informationen und zur Wahrung der gesellschaftlichen Rolle des Journalismus und ist damit auch eine Reaktion auf die verstärkte mediale Auseinandersetzung mit diesem Thema. Zu den Kernprinzipien gehören:

Zu den Partnern, welche die Bemühungen der Kommission und RSF unterstützen, gehören führende Organisationen, die den Journalismus und die Medien verteidigen (Committee to Protect Journalists, Canadian Journalism Foundation, DW Akademie, European Journalism Centre, Ethical Journalism Network, Free Press Unlimited, Global Forum for Media Development, International Press Institute, Pulitzer Centre, Thomson Foundation), ein Journalistenverband (European Federation of Journalists), eine Organisation, die öffentlich-rechtliche Medien vertritt (Asia-Pacific Broadcasting Union), ein IKT-Forschungszentrum (Collaboration on International ICT Policy in East and Southern Africa) und Unternehmenszusammenschlüsse für investigativen Journalismus (Global Investigative Journalism Network, International Consortium of Investigative Journalists und Organized Crime and Corruption Reporting Project).