Israel

Nur drei palästinensische Journalisten sind frei

Nur drei palästinensische Journalisten sind frei
© picture alliance / Anadolu / Mostafa Alkharouf
Im Ketziot-Gefängnis in der Negev-Wüste soll es zu Misshandlungen auch an Journalisten gekommen sein.

Im Zuge des Waffenstillstands in Gaza haben die israelischen Behörden am 13. Oktober auch die palästinensischen Journalisten Alaa al-Sarradsch, Emad Zakaria Badr al-Ifrandschi und Schadi Abu Sedo freigelassen. Sie waren im Verlauf des Krieges willkürlich inhaftiert worden. 21 palästinensische Medienschaffende sind weiterhin in Haft, darunter 16, die seit dem 7. Oktober 2023 in Gaza und im Westjordanland festgenommen wurden. Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert ihre sofortige und bedingungslose Freilassung.

„1.968 palästinensische Gefangene wurden in die Freiheit entlassen. Die große Mehrheit von ihnen war ohne Anklage, Haftbefehl oder Gerichtsverfahren in israelischen Gefängnissen inhaftiert“, sagte RSF-Nahostreferent Christopher Resch. „Wir freuen uns, dass auch drei Journalisten freigekommen sind. Zugleich sitzen mindestens 21 weitere in Haft, unter teils erniedrigenden Bedingungen. Auch sie müssen freikommen.“

Alaa al-Sarradsch arbeitete als Kameramann für die palästinensische Nachrichtenagentur Al-Ray. Er war am 1. Dezember 2023 im Süden von Gaza-Stadt von israelischen Streitkräften festgenommen worden. Nach RSF-Informationen wurde er im Ketziot-Gefängnis in der Negev-Wüste festgehalten.

Emad Zakaria Badr al-Ifrandschi und Schadi Abu Sedo waren am 19. März 2024 in Gaza-Stadt festgenommen worden. Sie verbrachten ein Jahr und sechs Monate in israelischen Gefängnissen. Al- Ifrandschi, Leiter der Online-Nachrichtenwebsite Watan, wurde von israelischen Streitkräften in seinem Haus in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses festgenommen. Sedo arbeitete für den Fernsehsender Palestine Today. Er wurde festgenommen, während er aus dem Krankenhaus berichtete.

Beide waren zuletzt in Videos zu sehen, die in sozialen Medien und von arabischsprachigen Nachrichtensendern wie Al-Dschasira und Palestine Today ausgestrahlt wurden. Mit extrem abgemagerten Gesichtern prangern sie ihre unmenschliche und erniedrigende Behandlung – „Folter“ in ihren Augen – durch das israelische Gefängnispersonal an.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Israel auf Platz 112 von 180.