Monitoring, Rechtsberatung, Öffentlichkeitsarbeit: Reporter ohne Grenzen (RSF) hat im Senegal ein neues, dreijähriges „Defending Voices“-Projekt gestartet, das die Sicherheit und die Arbeitsbedingungen von Journalist*innen stärken soll. Das Projekt ist Teil eines internationalen Engagements zum Schutz von Medienschaffenden, das RSF bereits seit 2020 gemeinsam mit der mexikanischen NGO Propuesta Cívica, dem Syrian Center for Media and Freedom of Expression sowie den RSF-Büros in Rio de Janeiro und Dakar umsetzt.
„Wie in vielen Ländern weltweit steigt auch im Senegal der Druck auf Journalist*innen. Mit unserem neuen Projekt wollen wir Medienschaffende besser schützen, ihre Kompetenzen stärken und die strukturellen Bedingungen für unabhängigen Journalismus verbessern“, sagt Helen Deacon, Koordinatorin der Defending-Voices-Projekte bei RSF.
Zu den Kernmaßnahmen gehören:
- Monitoring der Pressefreiheit: Ein Netzwerk aus 14 Anlaufstellen beobachtet systematisch Verstöße gegen die Pressefreiheit, unterstützt betroffene Journalist*innen und sammelt relevante Informationen aus allen Teilen des Landes.
- Dokumentation und Analyse: Die von den Anlaufstellen erhobenen Daten werden ausgewertet, um Trends, Risiken und strukturelle Probleme sichtbar zu machen und an die Öffentlichkeit zu bringen.
- Rechtsberatung für Journalist*innen: Betroffene Medienschaffende erhalten Unterstützung durch fünf qualifizierte Anwält*innen und deren Netzwerke.
- Capacity Building: Schulungen zu digitaler und physischer Sicherheit stärken Journalist*innen in ihrem Arbeitsalltag. Ein „Training-of-Trainers“-Ansatz stellt sicher, dass das Wissen langfristig in die Regionen sowie verschiedene Medieninstitutionen getragen wird.
- Advocacy-Arbeit: Durch gezielte politische Kommunikation setzt sich RSF für nachhaltige Verbesserungen der Pressefreiheit ein.
- Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen: Kommunikations- und Awareness-Maßnahmen sensibilisieren die Öffentlichkeit und stärken das Bewusstsein für die Bedeutung unabhängiger Medien.
Das „Defending Voices“-Projekt im Senegal wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und läuft vom 4. August 2025 bis zum 31. Juli 2028.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit 2025 steht Senegal auf Rang 74 von 180.
