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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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Türkei
Europa - ZentralasienAutoritarismus ist in der Türkei auf dem Vormarsch und stellt den Medienpluralismus mehr denn je in Frage. Um kritische Stimmen zu untergraben, ist den Behörden jedes Mittel recht.
MEDIEN
Da 90 Prozent der nationalen Medien inzwischen von der Regierung kontrolliert werden, hat sich die Öffentlichkeit in den vergangenen fünf Jahren an kritische oder unabhängige Medien verschiedener politischer Richtungen gewandt, um sich über die Auswirkungen der wirtschaftlichen und politischen Krise zu informieren. Dazu gehören lokale Fernsehsender wie Fox TV, Halk TV, Tele1 und Sözcü sowie internationale Nachrichten-Websiten wie BBC Turkish, VOA Turkish und der türkische Dienst der Deutschen Welle.
POLITIK
Nach den Wahlen 2023 wurden Gewalt und Massenverhaftungen zu den bevorzugten Mitteln, um Berichterstattung über Proteste und politische Versammlungen zu unterdrücken. Systematische Online-Zensur, willkürliche Klagen gegen kritische Medien und eine politisierte Justiz gehören längst zum Repertoire. Doch selbst diese Repressionen konnten den Popularitätsverlust des „Hyper-Präsidenten“ nicht aufhalten, der weiterhin tief in ein System des politischen Klientelismus verstrickt ist.
GESETZE
Diskriminierende Praktiken gegenüber kritischen Journalist*innen und Medienunternehmen wie der Entzug des Presseausweises sind an der Tagesordnung. Richter*innen, die sich in den Dienst der Regierung gestellt haben, versuchen, die demokratische Debatte einzuschränken, indem sie Online-Artikel über Korruption und ähnlich heikle Themen zensieren. Dies erschwert die Gewährleistung von Qualitätsjournalismus. Nach der missbräuchlichen Anwendung des sogenannten Desinformationsparagrafen zielt nun ein neuer Gesetzesvorschlag zu „Einflussagenten“ darauf ab, journalistische Arbeit noch weiter einzuschränken. Inmitten dieses repressiven Klimas versuchen einige Medienschaffende dennoch, ihrem Auftrag der unabhängigen Berichterstattung treu zu bleiben, und fordern die Einsetzung einer „Medien-Ombudsperson“.
WIRTSCHAFT
Die Regierung und regierungsnahe Privatunternehmen gefährden den Medienpluralismus, indem sie Anzeigen und Subventionen an ihnen genehme Medien lenken. Die Presse-Anzeigenagentur (BIK) nutzt die Zuteilung staatlicher Anzeigen, um finanziellen Druck auf widerspenstige Tageszeitungen auszuüben, während die Rundfunkaufsicht RTÜK dazu beiträgt, kritische Fernsehsender mittels hoher Geldstrafen finanziell zu schwächen. Einige Tageszeitungen mussten aufgrund der hohen Papierpreise ihre Seitenzahl reduzieren.
GESELLSCHAFT
Journalist*innen sehen sich immer wieder mit Klagen wegen „Beleidigung“ konfrontiert – insbesondere, wenn sie religiöse Autoritäten, die Justiz oder die Regierung kritisch hinterfragen. Berichte über häusliche Gewalt oder andere Formen von Missbrauch, insbesondere durch Journalistinnen, führen regelmäßig zu Hasskampagnen in sozialen Medien.
SICHERHEIT
Vertreter der ultranationalistischen MHP, dem Koalitionspartner der Regierungspartei AKP, schrecken nicht davor zurück, Journalistinnen offen zu bedrohen, wenn diese über heikle Themen berichten. Die Gewalttaten gegen Medienschaffende während der Wahlen 2019 blieben meist folgenlos – entweder endeten die Verfahren mit milden Urteilen oder wurden endlos verschleppt. Diese Straflosigkeit ist symptomatisch für den Umgang mit Gewalt gegen die Presse. Journalistinnen, die über regierungskritische Proteste, Angriffe auf den Laizismus oder die Macht religiöser Netzwerke (Tarikat) und Dschihadistengruppen berichten, sind zunehmend existenziellen Bedrohungen ausgesetzt.
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Fehlende parlamentarische Kontrolle über Dekrete (Januar 2017)
Ausnahmezustand - Willkürzustand
Aktuelles
#FreeThemAll: Ruken Demir
Seit dem 12. November dieses Jahres befindet sich die Journalistin Ruken Demir in der Türkei in Haft. Demir, die für die pro-kurdische Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı arbeitet, wurde in ihrer...

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Ahmet Altan erneut in Haft
Nur eine Woche nach seiner Freilassung ist der türkische Journalist Ahmet Altan wieder verhaftet worden. Anfang letzter Woche hatte ein Gericht in Istanbul ihn und seine Kollegin Nazli Ilicak wegen...

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Reporter ohne Grenzen ist erleichtert über die Freilassung des türkischen Journalisten Ahmet Altan und der Journalistin Nazli Ilicak, kritisiert aber die völlig ungerechtfertigten langen...

Maas muss Schutz von Journalisten anmahnen
Reporter ohne Grenzen fordert Bundesaußenminister Heiko Maas auf, in dem Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu am Samstag auf den Schutz von Journalistinnen und Journalisten...

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Reporter ohne Grenzen fordert die sofortige Freilassung der Journalistin Nazli Ilicak und des Journalisten Ahmet Altan. Nach mehr als drei Jahren im Gefängnis sitzen beide nun seit kurzem erneut auf...

- Türkei
#FreeThemAll: Bülent Şik
Im April 2018 veröffentlichte der Forscher Bülent Şik die Ergebnisse einer Studie zu krebserregenden Umweltgiften in der türkischen Tageszeitung „Cumhuriyet“. Seit dem 26.September ist nun klar,...

- Türkei
ROG kritisiert Justiz im Fall Önderoglu
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die Berufung der türkischen Staatsanwaltschaft gegen den Freispruch des ROG-Repräsentanten Erol Önderoglu. Die juristischen Auseinandersetzungen gehen damit in...

Webseite von Partnerorganisation droht Sperre
Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die juristische Verfolgung der türkischen Partnerorganisation Bianet. Wie ROG gestern erfuhr, ordnete bereits Mitte Juli ein Gericht in Ankara die Sperrung der...

- Türkei
Freispruch für ROG-Korrespondent und Mitangeklagte
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist außerordentlich erleichtert über den heutigen Freispruch ihres langjährigen ROG-Türkei-Korrespondenten Erol Önderoglu sowie seiner Mitangeklagten Sebnem Korur...

- Türkei
Journalistenverfolgung hält unvermindert an
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert den unverminderten Druck, den Justiz und regierungsnahe Stellen in der Türkei auf Medienschaffende ausüben. In dieser Woche müssen sich in Istanbul eine ganze...

Urteil gegen ROG-Korrespondent erwartet
Am Mittwoch, den 17. Juli, geht in Istanbul der Prozess gegen den Türkei-Korrespondenten von Reporter ohne Grenzen, Erol Önderoğlu, weiter. Bei der Verhandlung (Beginn: 10 Uhr Ortszeit / 9 Uhr MESZ)...

Prozess gegen Mitglieder der Zivilgesellschaft
Reporter ohne Grenzen, Amnesty International, die Akademie der Künste, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, das KulturForum...

Ausreisesperre gegen Mesale Tolus Ehemann
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die erneute Ausreisesperre gegen Suat Corlu. Der Ehemann der Journalistin Mesale Tolu war am Mittwochabend in die Türkei gereist, um bei der heutigen Verhandlung...

Inhaftierte Medienschaffende freilassen
Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai erinnert Reporter ohne Grenzen (ROG) insbesondere an das Schicksal der Journalistinnen und Journalisten in der Türkei. Immer noch...
