China

Journalistin zwischenzeitlich verschollen

Journalistin zwischenzeitlich verschollen
© Picture Alliance / Associated Press / Uncredited
Die Journalistin Zhang Zhan ist derzeit erneut in Haft.

Die chinesische Journalistin Zhang Zhan ist in ein anderes Gefängnis verlegt worden. Ihr Anwalt Gao Chengcai wollte sie am 17. November in Shanghai besuchen – sein Antrag wurde jedoch abgelehnt. Der Familie wurde mitgeteilt, die Journalistin sei für die Verbüßung ihrer zweiten Haftstrafe in eine andere Einrichtung gebracht worden. Die Behörden weigerten sich zunächst, den Standort preiszugeben. Mittlerweile wurde Zhang Zhan im Frauengefängnis von Shanghai lokalisiert, der Zugang zu ihrer Familie und ihrem Anwalt ist jedoch weiterhin eingeschränkt. 

Im September 2025 wurde Zhang Zhan, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wegen „Streitsucht und Unruhestiftung“ zu vier Jahren Haft verurteilt. Am Tag ihres Prozesses wurden Diplomat*innen aus mindestens sieben Ländern und mindestens fünf Aktivist*innen der Zugang ins Gebäude verweigert. Das Ziel, welches das chinesische Regime damit verfolgt, bleibt immer das gleiche: Journalist*innen sollen mundtot gemacht und kritische Berichterstattung unterbunden werden. 

Für Zhang Zhan ist das nun die zweite Haftstrafe. Sie wurde 2020 bereits zu vier Jahren Haft verurteilt, als sie kritisch über den Beginn der Covid-19-Pandemie in Wuhan berichtet hatte. Sie postete über 100 Beiträge auf verschiedenen sozialen Medien. Während ihrer Zeit im Gefängnis, begann sie aus Protest gegen die Misshandlungen einen Hungerstreik, der sie beinahe das Leben gekostet hätte. Seit dem Beginn ihrer ersten Haftstrafe setzten wir uns für ihre Freilassung ein. Für ihren Mut würdigte RSF die Journalistin 2021 mit dem RSF Press Freedom Award.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht China auf Platz 178 von 180. 

Mehr zur Lage der Pressefreiheit in China