In Österreich wurde die Pressefreiheit durch einen erheblichen Strukturwandel, Versäumnisse bei der Medienfinanzierung und Versuche einiger Politiker, die Medien zu kontrollieren oder zu delegitimieren, erheblich geschwächt. Einige Politiker stehen im Verdacht, öffentliche Gelder verwendet zu haben, um eine positive Berichterstattung in den Boulevardmedien zu kaufen, während andere versucht haben, einzugreifen, indem sie sich direkt an die Redaktionen gewandt haben, wie der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz. Er wurde 2021 zum Rücktritt gezwungen, weil er verdächtigt wurde, positive Berichterstattung in einer privaten Zeitung gekauft zu haben. Insgesamt werden Medienschaffende von mehreren politischen Parteien angegriffen – insbesondere von der rechtsextremen Partei FPÖ. Diese fördert auch die skeptische Haltung der Bevölkerung Medien gegenüber. Journalisten sind manchmal auch Zielscheibe politischer Angriffe von Extremisten, häufig radikalen Rechten. Obwohl verschiedene Gesetzesentwürfe diskutiert werden, ist Österreich der letzte EU-Mitgliedsstaat ohne ein Informationsfreiheitsgesetz. Medienschaffende sind außerdem besorgt über den Versuch bestimmter politischer Parteien, ihren Zugang zu gerichtlichen Informationen zu beschränken. Journalisten, die über Demonstrationen berichten, werden manchmal willkürlich sanktioniert, während andere von SLAPP-Verfahren betroffen sind.
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