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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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Russland
Europa - ZentralasienNach Russlands Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurde nahezu alle unabhängigen Medien geschlossen und blockiert und zu ausländischen Agenten erklärt. Es herrscht Militärzensur.
MEDIEN
Alle unabhängigen Fernsehsender wurden geschlossen, mit Ausnahme privater Kanäle mit Unterhaltungsprogramm. Viele westliche Medien wie Euronews und BBC sind nicht mehr zugänglich. Die Zensurbehörde Roskomnadsor überwacht die meisten unabhängigen Nachrichtenseiten. Reichweitenstarke Medien wie Meduza und TV Rain wurden zu „unerwünschten Organisationen“ erklärt. Sie zu zitieren, kann strafrechtliche Folgen haben. Große Medien befinden sich im Besitz des Staates oder kremlnaher Oligarchen. Sie müssen ihre Berichterstattung nach Anweisungen des Präsidialamtes ausrichten.
POLITIK
Seit Beginn des Großangriffs auf die Ukraine trifft Wladimir Putin alle politischen Entscheidungen allein. Nur ein sehr kleiner Kreis von Entscheidungsträgern hat noch Zugang zum Präsidenten. Kollektive Entscheidungsgremien funktionieren nicht mehr. Das Parlament nickt sämtliche Entscheidungen des Kremls ab und hat eine Reihe repressiver Gesetze beschlossen. Die staatliche Propaganda kreist um angebliche historische Kränkungen Russlands, antiwestliche Rhetorik und Verschwörungstheorien.
GESETZE
Unabhängige Medienschaffende sind selbst im Exil nicht vor Verfolgung sicher. Ihre Anklage in Abwesenheit wird durch drakonische Gesetze ermöglicht. Nur wenige Tage nach dem Beginn der Invasion in die Ukraine verabschiedete die Duma im März 2022 ein Gesetz, welches die Verbreitung von Falschnachrichten über die Streitkräfte und die Diskreditierung der Aktivitäten russischer Truppen unter Strafe stellt. Es sieht Haftstrafen bis zu 15 Jahren vor. Außerdem missbrauchen die Behörden Gesetzte gegen Extremismus und Terrorismus, um gegen Medienschaffende vorzugehen.
WIRTSCHAFT
Bis zum Einmarsch in die Ukraine finanzierten sich Russlands unabhängige Medien vor allem aus Werbeeinnahmen. Mit dem Beginn des Krieges ist dieses Modell zusammengebrochen: Ausländische Unternehmen haben sich vom russischen Markt zurückgezogen. Russische Firmen kürzten ihre Werbebudgets und schalten keine Reklame mehr in unabhängigen Medien. Viele Medienschaffende wechselten auch aufgrund der finanziellen Probleme den Beruf. Die meisten Exilmedien sind auf Geldgeber und Unterstützungsprogramme angewiesen.
GESELLSCHAFT
Das Fernsehen bleibt in Russland weiterhin die wichtigste Nachrichtenquelle. Fast zwei Drittel der Russ*innen beziehen ihre Nachrichten von den Staatssendern, in denen Stimmung gegen den Westen, Homosexuelle und Andersdenkende gemacht wird. Vor allem ältere Russ*innen haben kaum Zugang zum Internet. Höchstens ein Viertel der Bevölkerung verwendet VPN-Dienste, um im Internet an unabhängige Informationen zu kommen.
SICHERHEIT
Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat sich die Sicherheitslage kritischer Medienschaffender drastisch verschlechtert. Bei Verstößen gegen die Militärzensur drohen bis zu 15 Jahre Haft. Fast sämtliche unabhängige Journalist*innen und ganze Redaktion haben das Land verlassen. Die in Russland verbliebenen Medienschaffenden werden systematisch eingeschüchtert. Ihnen drohen Geldstrafen, Festnahmen und Gefängnis. Der frühere russische Investigativjournalist Iwan Safronow wurde im Jahr 2022 zu 22 Jahren im Straflager verurteilt. Exiljournalisten werden auch in Abwesenheit zu Haftstrafen verurteilt.
Ihre Ansprechperson
Militärzensur in Russland
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Aktuelles
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Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der russischen Nordkaukasusrepublik Inguschetien, den für den Mord an dem Journalisten Magomed Jewlojew (Foto)...

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Polizist für Mord an Magomed Jewlojew verurteilt
Ein Gericht in der Stadt Karabulak in der südrussischen Republik Inguschetien hat am 11. Dezember einen Polizisten wegen des Mordes an Magomed Jewlojew (Foto), dem Betreiber der unabhängigen...

Dritter Todestag von Anna Politkowskaja / Moskau verweigert ROG die Einreise
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist empört über die Entscheidung der russischen Behörden, zwei Vertretern der Organisation die Einreise nach Moskau zu verweigern. Die beiden sollten dort an einer...

Neuer ROG-Bericht „Helden und Handlanger. Die Arbeit von Journalisten und Medien in den russischen Regionen“
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ROG begrüßt neue Ermittlungen im Fall Politkowskaja
Fast drei Jahre nach dem Mord an Anna Politkowskaja hat das Oberste Gericht Russlands am 3. September überraschend eine neue Beweisaufnahme in dem Fall angeordnet. Damit gaben die Richter einem Antrag...

Bestürzung über getöteten Journalisten in Dagestan
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über den Tod des russischen Journalisten Malik Achmedilow. Der Mitarbeiter der Wochenzeitung Chakikat wurde am Dienstag in der russischen Kaukasusrepublik...
Fall Politkowskaja: ROG kritisiert Entscheidung der Justiz gegen neue Ermittlungen
Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die Entscheidung des Moskauer Militärgerichts vom 7.August, keine weiteren Ermittlungen im Mordfall der Journalistin Anna Politkowskaja einzuleiten. Der...

Verhaltene Erwartungen an neuen Prozess im Mordfall Anna Politkowskaja
Mit großer Skepsis blickt Reporter ohne Grenzen (ROG) dem neuen Verfahren im Mordfall der Journalistin Anna Politkowskaja entgegen, das am Mittwoch in Moskau eröffnet wird. Erneut stehen die...

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Entsetzen über Mord an russischer Menschenrechtsaktivistin Natalia Estemirowa
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über den Mord an der Menschenrechtlerin Natalia Estemirowa. Die frühere Journalistin und Kollegin von Anna Politkowskaja war für die Menschenrechtsorganisation...

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Zeitungsjournalist erliegt Verletzungen nach einem Übergriff vor zwei Monaten
Reporter ohne Grenzen fordert eine Untersuchung des Todes von Wjatscheslaw Jaroschenko. Der 63jährige Zeitungsjournalist aus Rostow am Don im Süden Russlands starb am 29. Juni an den Folgen eines...

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"Eiserner Vorhang für die Medien": Neuer Bericht über die Lage der Medien im russischen Kaukasus
Vor Ort interviewten sie Journalistinnen und Journalisten, Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten. Sie trafen ferner den tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow sowie den Präsidenten...

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Neue Ermittlungen im Mordfall Anna Politkowskaja angekündigt
Die russische Justiz hat eine Wiederaufnahme der Ermittlungen im Mordfall Anna Politkowskaja angekündigt. Das berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Jewgeni Subow, den...

Doppelmord an Anwalt und Journalistin: Klima der Straflosigkeit in Russland
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist entsetzt über die Ermordung des russischen Anwalts Stanislaw Markelow und der Journalistin Anastasia Baburowa gestern in Moskau. Der Rechtsanwalt und die...
