#FreeThemAll: Ignace Sossou

In Benin hat das Höchste Gericht am 23. Juli die Verurteilung des Journalisten Ignace Sossou aufrechterhalten. Sossou, der für die Nachrichtenseite Benin Web TV arbeitet, war bereits am 20. Dezember 2019 von Sicherheitskräften in seiner Wohnung in der Hauptstadt Cotonou festgenommen worden, nachdem er sich in verschiedenen Facebook-Posts kritisch über den Staatsanwalt Mario Mètonou gäußert hatte. Später verurteilte ein Gericht den Journalisten wegen „Diffamierung“ und „Falschberichterstattung“ zu einer Haftstrafe von 18 Monaten. In der Begründung hieß es unter anderem, der Journalist habe Mètonou in seinen Beiträgen falsch zitiert. Wenig später tauchte jedoch ein schriftliches Protokoll auf, das nahelegt, dass Sossou den Staatswalt tatsächlich wörtlich zitierte.

Die Anwälte des Journalisten hatten das Urteil daraufhin zunächst angefochten und vor einem Berufungsgericht eine Reduzierung der Haftstrafe auf 12 Monate erwirkt. Sechs dieser Monate verbrachte Sossou bereits im vergangenen Jahr hinter Gittern, der Rest der Strafe wurde auf Bewährung ausgesetzt. Für Sossous Kampf um einen Freispruch und seinen Ruf als Journalist ist das Urteil des Höchsten Gerichts trotzdem ein herber Rückschlag.